Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob es Unterschiede in der
phonologischen Informationsverarbeitung zwischen erwachsenen schwachen Lesern und funktionalen Analphabeten gibt. Ausgangsbasis dafür ist eine Studie von Schmidt, Schabmann und Schiller (2014), welche das Pseudowortlesen und die phonologische Bewusstheit von erwachsenen schwachen Lesern untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind widersprüchlich mit ähnlichen Studien
von Jimenez und Venegas (2004) und Grosche und Grünke (2011), welche funktionale Analphabeten als Ausgangsbasis ihrer Untersuchung verwendeten. In der hier vorliegenden Arbeit wurden insgesamt 31 erwachsene gute Leser, 26 erwachsene schwache Leser und 11 funktionale Analphabeten, in den drei Bereichen phonologisches Rekodieren, verbales Arbeitsgedächtnis und phonologische Bewusstheit untersucht. Es zeigte sich, dass sich die erwachsenen schwachen Leser sowohl in ihrer phonologischen Bewusstheit als auch dem verbalen Arbeitsgedächtnis signifikant von den funktionalen Analphabeten
unterscheiden. Beim phonologischen Rekodieren konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den zwei Gruppen festgestellt werden.