Abstract (deu)
Die Rolle des Vaters nimmt, vor allem wissenschaftlich, einen immer größeren Stellenwert ein. Neben beruflichen Verpflichtungen beteiligt er sich immer mehr am Familiengeschehen und an der Erziehung der Kinder. Durch vermehrtes Interesse und Beteiligung am Leben seiner Kinder erwirbt der Vater Kompetenzen, die die Beziehung zu seinem Kind stärken können. Väterliche Kompetenz wird in der vorliegenden Forschungsarbeit im Zusammenhang mit mütterlichem Gatekeeping und der Vater-Kind-Bindung thematisiert. Mütterliches Gatekeeping zeigt sich darin, dass die Mutter väterliches Verhalten im Umgang mit seinen Kindern überwacht kontrolliert und letztendlich auch zurechtweist. Dies kann in weiterer Folge Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Vater und Kind mit sich bringen. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen väterlichen Kompetenzen und mütterlichem Gatekeeping gibt. Weiters wird auch ein Zusammenhang zwischen väterlicher Kompetenz und der Vater-Kind-Bindung analysiert. Zu diesem Zweck wurde das Konstrukt väterliche Kompetenz mittels Faktorenanalyse auf zwei Faktoren reduziert. Es setzt sich aus beobachteter- und selbstwahrgenommener väterlicher Kompetenz zusammen.
Die Ergebnisse der vorliegenden Forschungsarbeit zeigen ganz deutlich, dass kein Zusammenhang zwischen väterlicher Kompetenz und mütterlichem Gatekeeping besteht. Väterliche Kompetenz steht ebenfalls in keinem Zusammenhang mit der Vater-Kind-Bindung. Abschließend wurde auch ein möglicher moderierender Effekt von Gatekeeping zwischen väterlicher Kompetenz und der Vater-Kind-Bindung statistisch überprüft. Dieser postulierte Effekt konnte nicht nachgewiesen werden.
Väterliche Kompetenz ist ein hoch komplexes Konstrukt und sollte auf jeden Fall weiter thematisiert werden. Vor allem die Verbindung zwischen väterlicher Kompetenz, Gatekeeping und der Vater-Kind-Bindung, sollte auch zukünftig aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Zugängen beleuchtet werden.