Abstract (deu)
Diese Arbeit setzte sich zum Ziel die Items der PISA Studie (Programme for International Student Assessment) bezüglich ihrer Rasch-Modell-Konformität zu überprüfen. Analysiert wurden 20 Linking Items der PISA Studie – also jene Items, die in jedem Jahr vorgegeben wurden – aus den Jahren 2000, 2003, 2006 und 2009 aus dem Kompetenzbereich Lesen von 34 Ländern, die zu allen Zeitpunkten an der Studie teilgenommen haben. Insgesamt wurde ein Datensatz von 34 Ländern, 20 Items und 315 072 SchülerInnen ausgewertet. Die Auswertung wurde mittels Andersen-Likelihood-Ratio-Test (LRT; Andersen, 1973) für jedes Jahr und für jedes Land mit dem Teilungskriterium Anzahl gelöster Aufgaben und Geschlecht durchgeführt. Da es wahrscheinlich war, bereits auf Grund der ungewöhnlich großen Stichprobe, signifikante Ergebnisse zu erhalten (z.B. Kubinger, 2005), wurden für diese Arbeit nicht signifikante, sondern praktisch relevante Abweichungen als Kriterium zur Überprüfung des Rasch-Modells herangezogen. Für alle signifikanten Ergebnisse des LRT wurden daher graphische Modellkontrollen durchgeführt (Fischer, 1974). Eine Abweichung von der 45°-Geraden in der graphischen Modellkontrolle wurde als praktisch relevant angesehen, wenn die Differenz der Itemparameterschätzungen aus zwei Teilstichproben mehr als ein Zehntel der Spannweite der Parameterschätzungen betrug (Goethals, 1994). Die Analysen ergaben, dass beinahe in jedem Land bzw. in jedem Jahr und in Bezug auf beide Teilungskriterien Items vorhanden sind, die in den Teilgruppen nicht dieselbe Schwierigkeit aufweisen. Somit kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Items der PISA Studie im Kompetenzbereich Lesen Rasch-Modell konform sind.