Title (deu)
Das Filmisch-Erhabene
Author
Manuel Beraha
Advisor
Christian Schulte
Co-Advisor
Christian Schulte
Abstract (deu)
Das Erhabene kann durch diverse Impulse ausgelöst werden, die mit dem Unermesslichen und dem Grenzenlosen in Verbindung stehen und es kann als das Ergebnis komplexer ästhetischer Prozesse beschrieben werden, die durch unterschiedliche Parameter initialisiert werden können. Diese Prozesse werden durch die Wahrnehmung sowohl von natürlichen, als auch von artifiziellen Objekten eingeleitet, welche die Einbildungskraft und den Verstand an die äußersten Grenzen treibt. Das Erhabene markiert die Linie, an der es uns nicht mehr gestattet ist, ein strukturiertes Bild der wahrnehmbaren Dinge aufrechtzuerhalten und an der die Aktivierung der menschlichen Vernunft die letzte Möglichkeit zu seien scheint, unsere Gefühle von Angst und Machtlosigkeit zu überwinden. In den Kinofilmen der Moderne werden häufig Strategien eingesetzt, die auf die Evozierung erhabener Gefühle abzielen, indem sie Dinge zeigen, die für die Einbildungskraft zu extrem sind. Die Verwendung von CGI (computer-generated imagery) und anderer Techniken erlaubt die Darstellung einer großen Bandbreite von visuellen Effekten, die als potenzielle Auslöser des Erhabenen fungieren können. Es gibt jedoch einen deutlichen Unterschied zwischen Artefakten, die erhabene Gefühle evozieren können und jenen, die lediglich bombastische Sequenzen inszenieren und dadurch zum Spektakel werden. Diese Masterarbeit befasst sich in erster Linie mit dieser Unterscheidung und mit den fundamentalen Mechanismen, die durch perzeptuelle Schocks ausgelöst werden und so zum gemischten Gefühl des Erhabenen führen. Diese Erfahrung hat eine masochistische Komponente, da ihr ein Wechselspiel von Lust und Unlust eingeschrieben ist. Der Akt des Filmschauens konstituiert einen Vertrag zwischen RezipientIn und Film, der freiwillig eingegangen wird. Der Kinofilm erweist sich somit als geeigneter Untersuchungsgegenstand für eine Analyse, die sich um Fragen der Rezeption und der intentionalen Evozierung erhabener Gefühle dreht und wie man sich diesem schwer fassbaren Phänomen nähern kann.
Abstract (eng)
Triggered by various stimuli associated with the unfathomable and the boundless, the sublime can be described as the outcome of complex aesthetic processes that can be initiated with different parameters, which are rooted in the subjective perception of natural or artificial entities that transcend any comprehension or imagination. It demarcates the line where we can no longer maintain a structured image of the things we perceive and the only possible option is to activate our fundamental capacities of reason to overcome feelings of powerlessness and fear. Modern cinema often employs strategies in an attempt to evoke the sublime by showing things that are too extreme to be imagined, but fails to do so in most cases. The use of computer-generated imagery, virtual cameras and other film tricks allows a vast spectrum of visual effects that is potentially suited to deliver at least echoes of the sublime. However, there is a distinct difference between artifacts that can produce sublime emotions and those that can merely be called spectacles for their efforts to stage bombastic sceneries. This thesis is mostly concerned with this difference and the basic mechanisms that are at work when we are struck by perceptual shocks, leading to a certain mixture of emotions we can only sum up under the term of the sublime. There is something masochistic about this experience because we take pleasure in receiving input that produces ‘unpleasure’ first or rather simultaneously. The act of watching a film constitutes a contract between the recipient and the film itself that is agreed upon voluntarily. Thus, it seems obvious that in this context cinema is a suited object of investigation for an analysis that revolves around questions related to the reception and the intentional evocation of sublime emotions and how one can approach this elusive phenomenon.
Keywords (eng)
sublimeaestheticsfilmcinema
Keywords (deu)
ErhabeneSublimeÄsthetikFilmKino
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
97 Seiten
Number of pages
101
Study plan
Masterstudium Theater-, Film- und Medientheorie
[UA]
[066]
[582]
Members (1)
Title (deu)
Das Filmisch-Erhabene
Author
Manuel Beraha
Abstract (deu)
Das Erhabene kann durch diverse Impulse ausgelöst werden, die mit dem Unermesslichen und dem Grenzenlosen in Verbindung stehen und es kann als das Ergebnis komplexer ästhetischer Prozesse beschrieben werden, die durch unterschiedliche Parameter initialisiert werden können. Diese Prozesse werden durch die Wahrnehmung sowohl von natürlichen, als auch von artifiziellen Objekten eingeleitet, welche die Einbildungskraft und den Verstand an die äußersten Grenzen treibt. Das Erhabene markiert die Linie, an der es uns nicht mehr gestattet ist, ein strukturiertes Bild der wahrnehmbaren Dinge aufrechtzuerhalten und an der die Aktivierung der menschlichen Vernunft die letzte Möglichkeit zu seien scheint, unsere Gefühle von Angst und Machtlosigkeit zu überwinden. In den Kinofilmen der Moderne werden häufig Strategien eingesetzt, die auf die Evozierung erhabener Gefühle abzielen, indem sie Dinge zeigen, die für die Einbildungskraft zu extrem sind. Die Verwendung von CGI (computer-generated imagery) und anderer Techniken erlaubt die Darstellung einer großen Bandbreite von visuellen Effekten, die als potenzielle Auslöser des Erhabenen fungieren können. Es gibt jedoch einen deutlichen Unterschied zwischen Artefakten, die erhabene Gefühle evozieren können und jenen, die lediglich bombastische Sequenzen inszenieren und dadurch zum Spektakel werden. Diese Masterarbeit befasst sich in erster Linie mit dieser Unterscheidung und mit den fundamentalen Mechanismen, die durch perzeptuelle Schocks ausgelöst werden und so zum gemischten Gefühl des Erhabenen führen. Diese Erfahrung hat eine masochistische Komponente, da ihr ein Wechselspiel von Lust und Unlust eingeschrieben ist. Der Akt des Filmschauens konstituiert einen Vertrag zwischen RezipientIn und Film, der freiwillig eingegangen wird. Der Kinofilm erweist sich somit als geeigneter Untersuchungsgegenstand für eine Analyse, die sich um Fragen der Rezeption und der intentionalen Evozierung erhabener Gefühle dreht und wie man sich diesem schwer fassbaren Phänomen nähern kann.
Abstract (eng)
Triggered by various stimuli associated with the unfathomable and the boundless, the sublime can be described as the outcome of complex aesthetic processes that can be initiated with different parameters, which are rooted in the subjective perception of natural or artificial entities that transcend any comprehension or imagination. It demarcates the line where we can no longer maintain a structured image of the things we perceive and the only possible option is to activate our fundamental capacities of reason to overcome feelings of powerlessness and fear. Modern cinema often employs strategies in an attempt to evoke the sublime by showing things that are too extreme to be imagined, but fails to do so in most cases. The use of computer-generated imagery, virtual cameras and other film tricks allows a vast spectrum of visual effects that is potentially suited to deliver at least echoes of the sublime. However, there is a distinct difference between artifacts that can produce sublime emotions and those that can merely be called spectacles for their efforts to stage bombastic sceneries. This thesis is mostly concerned with this difference and the basic mechanisms that are at work when we are struck by perceptual shocks, leading to a certain mixture of emotions we can only sum up under the term of the sublime. There is something masochistic about this experience because we take pleasure in receiving input that produces ‘unpleasure’ first or rather simultaneously. The act of watching a film constitutes a contract between the recipient and the film itself that is agreed upon voluntarily. Thus, it seems obvious that in this context cinema is a suited object of investigation for an analysis that revolves around questions related to the reception and the intentional evocation of sublime emotions and how one can approach this elusive phenomenon.
Keywords (eng)
sublimeaestheticsfilmcinema
Keywords (deu)
ErhabeneSublimeÄsthetikFilmKino
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
101