Abstract (deu)
Eisen ist ein essentielles Element, um das Funktionieren aller lebenden Zellen zu gewährleisten. Eisenüberschuss stellt aber ein schwerwiegendes Problem dar und kann mit eisenspezifischen Chelatverbindungen verhindert werden. Das Design eines oralen, aktiven, nicht toxischen, selektiven Chelatbildners ist eines der Ziele der Forschungsgruppe der pharmazeutischen Chemie am King’s College London.
Im Moment arbeiten sie an der Entwicklung neuer chelatbildender Verbindungen, um labiles Eisen in Mitochondien nachzuweisen und überschüssiges Eisen zu binden. Vor kurzem wurden 10 neue zweibindige, eisenspezifische Moleküle, in denen der sich die fluoreszierende und der chelatbildende Teil vereinigen, publiziert.
Das Ziel dieser Diplomarbeit war es, eine dazu ähnliche Verbindung zu synthetisieren, die zusätzlich noch ein primäres Amin als funktionelle Gruppe trägt. Das Molekül wurde dann physikalisch-chemisch charakterisiert, und es wurde bestätigt, dass es sich um einen fluoreszierenden, zweibindigen Eisenchelatkomplex handelt.
Das Edukt der Chelatkomplexsynthese war kommerziell verfügbare Kojisäure, deren OH Gruppe in Position 5 im ersten Schritt mit einer Benzylgruppe geschützt wurde um 5-benzyloxy-2-hydroxymethyl-4H-pyran-4-on zu erhalten. Danach wurde die OH Gruppe in Position 2 zu einer Carbonsäure umgewandelt, 5-(benzyloxy)-4-oxo-4H-pyran-2-carboxylsäure, wurde synthetisiert. Das Pyranon wurde dann über ein eingefügtes Amin zum bizyklischen Pyrazin 2-(2-aminoethyl)-7-(benzyloxy)-3,4-dihydro-2H-pyrido[1,2-a]pyrazine-1,8-dion umgesetzt. Der letzte Schritt bestand darin, die schützende Benzylgruppe über Hydrolyse mit 10% Pd/C (w/w) vom Molekül abzuspalten, um die fluoreszierende, bizyklische, zweibindige Chelatverbindung 2-(2-aminoethyl)-7-hydroxy-3,4-dihydro-2H-pyrido[1,2-a]pyrazine-1,8-dion zu erhalten.
Diese wurde dann vollständig physikochemisch via NMR, HRMS, HPLC, UV/Vis Spektroskopie, Molaren Extinktionskoeffizienten, Fluoreszenzemissionsspectroskopie, Fluoreszenzlöschung über Eisen, Fluoreszenzquantenausbeute und clogP charakterisiert. Die Ergebnisse korrespondieren mit zuvor ähnlich synthetisierten Chelatkomplexen.
Die funktionelle Amingruppe der Verbindung ermöglicht es uns, später über drei Amidbindungen mit einer dreifüßigen Carbonsäure einen sehr starken sechsbindigen, selbst fluoreszierenden Chelatkomplex herzustellen. Diese Art von Chelatkomplex wurde bisher noch nicht publiziert. Dieser letzte Schritt konnte aufgrund der begrenzten Zeit die ich im Labor des KCL zur Verfügung hatte leider nicht vollständig abgeschlossen werden. Chemiker des Departements für Pharmazeutische Chemie am KCL werden die Reaktionsbedingungen in Zukunft optimieren.