Abstract (deu)
Ein zentrales, im Regierungsabkommen festgelegtes Ziel der derzeitigen Regierung ist eine mobile Wende – weg vom motorisierten Individualverkehr hin zu umweltschonenden und menschenfreundlichen Alternativen wie dem Radfahren. Auf Basis der Theorie des geplanten Verhaltens und der Proportion Dominance werden Aspekte untersucht und diskutiert, welche im Zusammenhang mit der wahrgenommenen Sicherheit des Radfahrens und der Verhaltensabsicht stehen, das Rad im Wiener Stadtverkehr als bevorzugtes Verkehrsmittel zu wählen. Um diese Zusammenhänge zu prüfen, wurden mittels eines Online-Fragebogens N = 614 Personen befragt. Die Einflussvariablen wahrgenommene Sicherheit, wahrgenommene Verhaltenskontrolle, Nettoeinkommen, Geschlecht und Arbeitsstatus konnten jeweils die Intention Rad zu fahren vorhersagen. Wohingegen die soziale Norm beim Radfahren, Alter, Beziehungsstatus, Bildungsabschluss, Wegstrecke und Wegzweck keine Prädiktoren für die Verhaltensabsicht das Rad im Wiener Stadtverkehr als bevorzugtes Verkehrsmittel zu nutzen, darstellten. Außerdem schienen Radfahrende, Personen des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) und des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) die Sicherheit des Radfahrens unterschiedlich wahrzunehmen. Der Effekt der Dominanz der Proportionen konnte in diesem Zusammenhang nicht bestätigt werden. Mittels eines Strukturgleichungsmodells wurde die Theorie des geplanten Verhaltens geprüft. Die Modelle zeigten teilweise eine akzeptable Passung an die Daten. Einige soziodemographische Daten erwiesen sich als Einflussvariablen auf manifeste Variablen im Modell. In künftigen Untersuchungen können die verwendeten Modelle erweitert werden, um komplexe Zusammenhänge mit der Verhaltensabsicht, das Rad als primäres Verkehrsmittel zu nutzen, zu untersuchen.