Abstract (deu)
Ein Großteil der pflegebedürftigen Personen wird von Angehörigen versorgt. Die Pflegepersonen sind häufig stark belastet, es gibt aber auch Studien, in denen auch positive Auswirkungen von Pflege auf das Wohlbefinden berichtet werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es einen Überblick über die Lebenssituation informell Pflegender zu schaffen, wobei der Schwerpunkt auf den Belastungen, Bereicherungen und Copingstrategien im Zusammenhang mit der Pflegetätigkeit liegt. Obwohl der Schwerpunkt der Befragung auf dem Thema Wohlbefinden lag und die TeilnehmerInnen somit nicht direkt nach Pflegetätigkeiten gefragt wurden, konnte die Gruppe der Pflegenden in dieser Stichprobe wie erwartet durch spontane Erzählungen im Interview identifiziert werden. Mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring wurden 43 Interviews auf berichtete Belastungen, Bereicherungen und Copingstrategien untersucht und ein Kategoriensystem erstellt. Es konnten Belastungen in den Bereichen emotional, zwischenmenschlich, moralisch, materiell, organisatorisch und körperlich gefunden werden. Bereicherungen wurden seltener genannt, hier wurde die Freude am Helfen, Anerkennung, das Bewusstsein was „wirklich wichtig“ ist, sowie die Möglichkeit sich von der pflegebedürftigen Person zu verabschieden genannt. Auch zahlreiche Copingstrategien konnten gefunden werden. Diese wurden nach Lazarus in die Bereiche problem-fokussiertes und emotions-fokussiertes Coping unterteilt. Bezüglich der Einschätzung des subjektiven Wohlbefindens der informellen Pflegepersonen konnte kein Unterschied zu nicht Pflegenden gefunden werden.