Abstract (deu)
Bei näherer Betrachtung der wissenschaftlichen Literatur erschließt sich eine Fülle von Studien, die die Eigenschaften ätherischer Öle erforschen oder ihre chemische Zusammensetzung hinsichtlich chiraler Inhaltsstoffe untersuchen. Jedoch nur ein kleiner Teil dieser Studien beschäftigt sich mit der biologischen Aktivität und den Eigenschaften jener chiraler Einzelkomponenten. Dieser Review wirft einen Blick auf die Studienlage der letzten 20 Jahre und fasst jene Arbeiten zusammen, welche die Eigenschaften von α Bisabolol, Borneol, Campher, Carvon, Citronellal, Citronellol, Curcumen, Limonen, Linalool, Menthol, α und β Pinen, α-Santalol und Terpinen 4 ol in ihren enantiomeren Formen untersuchen.
Die vorliegende Arbeit kommt zu den Schlussfolgerungen, dass
(1) keine allgemein gültige Aussage bezüglich der biologischen Aktivität von chiralen Monoterpenen getroffen werden kann, denn qualitativ ähnliche Aktivitäten (jedoch in unterschiedlicher Ausprägung) sind genauso möglich wie ganz andere bzw. sogar entgegengesetzte Eigenschaften. Es konnte jedoch ein leichter Trend sichtbar gemacht werden, der aufzeigt, dass das jeweilige (+) Enantiomer der besprochenen Monoterpene eine höhere biologische Aktivität zeigt,
(2) einige chirale Inhaltsstoffe bemerkenswerte Unterschiede in ihrer biologischen Aktivität aufweisen,
(3) sich die Frage stellt, ob es bezüglich der antimikrobiellen Aktivität überhaupt lohnenswert ist, das einzelne Enantiomer zu isolieren oder besser mit dem kompletten ätherischen Öl zu arbeiten, um so Synergieeffekte zu nutzen. Aber auch hier kann keine allgemein gültige Aussage getroffen werden, da eine höhere antimikrobielle Aktivität einzelner Monoterpene auch möglich ist,
(4) schlussendlich die Bestimmung des enantiomeren Überschusses eine wichtige Rolle in Qualitäts- und Authentizitätskontrollen von ätherischen Ölen spielt.