You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1323420
Title (deu)
Bindungsqualität und Interaktionsqualität im Zusammenspiel mit der Sprachpragmatik des Kindes
Author
Dana Kasnyovszki
Adviser
Lieselotte Ahnert
Assessor
Lieselotte Ahnert
Abstract (deu)
Die Untersuchung der in dieser Arbeit dargelegten Zusammenhänge erfolgte in zwei Schritten. Zunächst wurde analysiert, wie Interaktionsqualität von elterlicher Seite (Sensitivität, Struktu-rierung, Nichtintrusivität) und kindlicher Seite (Responsivität) mit Bindungsqualität zusam-menhängt. Anschließend wurde eruiert, wie Bindungsqualität und/ oder Interaktionsqualität mit der pragmatischen Sprachkompetenz des Kindes in Verbindung stehen. Die Untersuchung fand im Rahmen zweier Projekte am Institut für Angewandte Psychologie: Gesundheit, Ent-wicklung und Förderung der Universität Wien statt. Dabei handelte es sich einerseits um das Projekt Parenting & Co-Parenting (TAPRO) und andererseits um das Projekt V des For-schungsvorhabens CENOF (Central European Network on Fatherhood). Dazu wurden 61 Familien mit jeweils 17-21 Monate alten Kleinkindern aus Wien und Niederösterreich unter-sucht. Die Bindungsqualität zu Mutter und Vater wurde mit dem Attachment Q-Sort (AQS; Waters, 1995) untersucht. Emotionale Verfügbarkeit wurde anhand von gefilmten fünfminü-tigen semi-strukturierten Spielsituationen mit den Emotional Availability Scales (2nd edition; Biringen et al., 2000) erhoben und die frühkindliche pragmatische Sprachkompetenz wurden mit dem Pragmatischen Profil nach Dohmen (2009) bei den Eltern erfragt. In der vorliegen-den Arbeit stellte sich heraus, dass bei Müttern eine gewisse Tendenz zu Anweisungen (nied-rige Nichtintrusivität) mit erhöhter Bindungsqualität einherging, während es bei den Vätern die Tendenz zu Angebot und Vorschlag (Strukturierung) war. Für die Schaffung einer guten Vertrauensbasis benötigten die Kinder der vorliegenden Stichprobe von ihren Müttern also möglicherweise eine proaktivere Beteiligung an Interaktionen, als von ihren Vätern. Die pragmatischen Sprachkompetenzen betreffend zeigte sich, dass fortgeschrittene Sprachkom-petenz besonders mit aktiver Kommunikation mit den Müttern (Responsivität) in Verbindung stand, bei Vätern hingegen mit dem Lassen von Freiräumen (erhöhte Nichtintrusivität). Kin-der verwendeten ihre neu erworbenen sprachlichen Fähigkeiten also bereitwillig, um ihren Müttern zu antworten, während sie bei den Vätern toleranten Freiraum innerhalb von Interak-tionen nutzten, um ihre neuen Kompetenzen auszuprobieren. Zusammenfassend scheint in der Beziehung zur Mutter eine gewisse Greifbarkeit und direkte Interaktion mit Aufforde-rungscharakter bei Entwicklung von Vertrauensbasis und Kommunikationsstrategien zu do-minieren, beim Vater hingegen eine gewisse Zurückhaltung und unaufdringliches Gestalten mit Angebotscharakter eines Interaktionsrahmens.
Abstract (eng)
The following study was conducted in two steps: First of all it was analyzed how quality of interaction from the parental side (sensitivity, structuring, nonintrusiveness) and from the child’s side (responsivity) and quality of attachment are connected. In a second step it was examined how the quality of attachment as well as the quality of interaction effect the chil-dren’s use of pragmatic language skills. This study was realized within the framework of two scientific projects based at the Institute of Applied Psychology: health, development and promotion of the University of Vienna. These are the Parenting & Co-Parenting Project (TAPRO) as well as Project V of CENOF (Central European Network On Fatherhood). For this study data of 61 families with children aged 17-21 months in Vienna and Lower Austria was examined. The quality of attachment to mother and father was investigated by using the Attachment Q-Sort (AQS; Waters, 1995). Emotional Availability was gathered on basis of fife-minute video-taped semi-structured free play situations with the Emotional Availability Scales (2nd edition; Biringen et al., 2000). The language pragmatic skills of the children were assessed by the use of the Pragmatic Profile (Dohmen, 2009). As the present thesis exposed, for mothers a certain tendency for dictation (low level of nonintrusiveness) was associated with increased quality of attachment, whereas for fathers same applies to a tendency for of-fers and suggestion (structuring). For generating a base of trust children in the current sample appeared to need a more proactive involvement from their mothers than from their fathers. Regarding children’s pragmatic language skills it showed that advanced competences of lan-guage was especially connected to active communication with the mothers (responsivity), for fathers by contrast it was giving space (high level of nonintrusiveness). So children used their recently acquired skills willingly to respond to their mothers, wheras they utilized the fathers given latitude within interactions to try out recent skills. Summarizing a certain tangibleness and a direct way of interaction within the relationship to a mother seem to dominate a devel-opment of trust and advanced strategies of communication, however in the father’s case it is about restraint and decent shaping of an setting of interaction.
Keywords (eng)
Fathermothertoddlerattachmentquality of attachmentsensitivityquality of interactionemotional availabilitylanguage pragmaticspragmatic profilecommunication
Keywords (deu)
VaterMutterKleinkindBindungBindungsqualitätSensitivitätInteraktionsqualitätEmotionale VerfügbarkeitPragmatikSprachentwicklungSprachpragmatikPragmatisches ProfilKommunikation
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1323420
rdau:P60550 (deu)
99 Seiten : Diagramme
Number of pages
107
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Bindungsqualität und Interaktionsqualität im Zusammenspiel mit der Sprachpragmatik des Kindes
Author
Dana Kasnyovszki
Abstract (deu)
Die Untersuchung der in dieser Arbeit dargelegten Zusammenhänge erfolgte in zwei Schritten. Zunächst wurde analysiert, wie Interaktionsqualität von elterlicher Seite (Sensitivität, Struktu-rierung, Nichtintrusivität) und kindlicher Seite (Responsivität) mit Bindungsqualität zusam-menhängt. Anschließend wurde eruiert, wie Bindungsqualität und/ oder Interaktionsqualität mit der pragmatischen Sprachkompetenz des Kindes in Verbindung stehen. Die Untersuchung fand im Rahmen zweier Projekte am Institut für Angewandte Psychologie: Gesundheit, Ent-wicklung und Förderung der Universität Wien statt. Dabei handelte es sich einerseits um das Projekt Parenting & Co-Parenting (TAPRO) und andererseits um das Projekt V des For-schungsvorhabens CENOF (Central European Network on Fatherhood). Dazu wurden 61 Familien mit jeweils 17-21 Monate alten Kleinkindern aus Wien und Niederösterreich unter-sucht. Die Bindungsqualität zu Mutter und Vater wurde mit dem Attachment Q-Sort (AQS; Waters, 1995) untersucht. Emotionale Verfügbarkeit wurde anhand von gefilmten fünfminü-tigen semi-strukturierten Spielsituationen mit den Emotional Availability Scales (2nd edition; Biringen et al., 2000) erhoben und die frühkindliche pragmatische Sprachkompetenz wurden mit dem Pragmatischen Profil nach Dohmen (2009) bei den Eltern erfragt. In der vorliegen-den Arbeit stellte sich heraus, dass bei Müttern eine gewisse Tendenz zu Anweisungen (nied-rige Nichtintrusivität) mit erhöhter Bindungsqualität einherging, während es bei den Vätern die Tendenz zu Angebot und Vorschlag (Strukturierung) war. Für die Schaffung einer guten Vertrauensbasis benötigten die Kinder der vorliegenden Stichprobe von ihren Müttern also möglicherweise eine proaktivere Beteiligung an Interaktionen, als von ihren Vätern. Die pragmatischen Sprachkompetenzen betreffend zeigte sich, dass fortgeschrittene Sprachkom-petenz besonders mit aktiver Kommunikation mit den Müttern (Responsivität) in Verbindung stand, bei Vätern hingegen mit dem Lassen von Freiräumen (erhöhte Nichtintrusivität). Kin-der verwendeten ihre neu erworbenen sprachlichen Fähigkeiten also bereitwillig, um ihren Müttern zu antworten, während sie bei den Vätern toleranten Freiraum innerhalb von Interak-tionen nutzten, um ihre neuen Kompetenzen auszuprobieren. Zusammenfassend scheint in der Beziehung zur Mutter eine gewisse Greifbarkeit und direkte Interaktion mit Aufforde-rungscharakter bei Entwicklung von Vertrauensbasis und Kommunikationsstrategien zu do-minieren, beim Vater hingegen eine gewisse Zurückhaltung und unaufdringliches Gestalten mit Angebotscharakter eines Interaktionsrahmens.
Abstract (eng)
The following study was conducted in two steps: First of all it was analyzed how quality of interaction from the parental side (sensitivity, structuring, nonintrusiveness) and from the child’s side (responsivity) and quality of attachment are connected. In a second step it was examined how the quality of attachment as well as the quality of interaction effect the chil-dren’s use of pragmatic language skills. This study was realized within the framework of two scientific projects based at the Institute of Applied Psychology: health, development and promotion of the University of Vienna. These are the Parenting & Co-Parenting Project (TAPRO) as well as Project V of CENOF (Central European Network On Fatherhood). For this study data of 61 families with children aged 17-21 months in Vienna and Lower Austria was examined. The quality of attachment to mother and father was investigated by using the Attachment Q-Sort (AQS; Waters, 1995). Emotional Availability was gathered on basis of fife-minute video-taped semi-structured free play situations with the Emotional Availability Scales (2nd edition; Biringen et al., 2000). The language pragmatic skills of the children were assessed by the use of the Pragmatic Profile (Dohmen, 2009). As the present thesis exposed, for mothers a certain tendency for dictation (low level of nonintrusiveness) was associated with increased quality of attachment, whereas for fathers same applies to a tendency for of-fers and suggestion (structuring). For generating a base of trust children in the current sample appeared to need a more proactive involvement from their mothers than from their fathers. Regarding children’s pragmatic language skills it showed that advanced competences of lan-guage was especially connected to active communication with the mothers (responsivity), for fathers by contrast it was giving space (high level of nonintrusiveness). So children used their recently acquired skills willingly to respond to their mothers, wheras they utilized the fathers given latitude within interactions to try out recent skills. Summarizing a certain tangibleness and a direct way of interaction within the relationship to a mother seem to dominate a devel-opment of trust and advanced strategies of communication, however in the father’s case it is about restraint and decent shaping of an setting of interaction.
Keywords (eng)
Fathermothertoddlerattachmentquality of attachmentsensitivityquality of interactionemotional availabilitylanguage pragmaticspragmatic profilecommunication
Keywords (deu)
VaterMutterKleinkindBindungBindungsqualitätSensitivitätInteraktionsqualitätEmotionale VerfügbarkeitPragmatikSprachentwicklungSprachpragmatikPragmatisches ProfilKommunikation
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1323421
Number of pages
107
Association (deu)