Abstract (deu)
Eine zentrale Herausforderung kunstpsychologischer Forschung resultiert aus dem Untersuchungsgegenstand an sich: Kunstwerke, insbesondere Gemälde, sind komplexe visuelle Stimuli, die hinsichtlich zahlreicher Eigenschaften und Dimensionen variieren. Bisherige Studien zeigen, dass Eigenschaften wie Bildqualität, Stil oder Inhalt ästhetisches Erleben beeinflussen können, weshalb deren systematische Berücksichtigung in einem experimentellen Design von zentraler Bedeutung ist. Darüber hinaus evozieren Gemälde die unterschiedlichsten ästhetischen Reaktionen, sodass eine objektive Beschreibung forschungsrelevanter Ausprägungen nur auf Basis normativer Ratings möglich ist. Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es, die Verfügbarkeit normierter Stimuli aus dem Bereich der Malerei zu verbessern. Zu diesem Zweck wurden 1000 digitale Abbildungen von Gemälden unterschiedlicher Stilrichtungen und Bildgattungen (Szenen, Portraits, Landschaften, Stillleben, abstrakte Malerei) gesammelt und, basierend auf den Daten von 60 Männern und 60 Frauen, hinsichtlich visueller Komplexität, Bekanntheit, emotionaler Valenz (Wertigkeit) und Arousal (Aktivierung) sowie Gefallen normiert. Es wurden Hypothesen zum Einfluss von Stil und Inhalt, ebenso bezüglich eventueller Zusammenhänge zwischen den erhobenen Ratings überprüft. Mit dem Viennese Art Picture System (VAPS) steht aktuell ein umfangreiches Stimulusset zur Verfügung, das im Rahmen kunstpsychologischer Forschung genutzt und weiterentwickelt werden kann. Die Bilddateien, ebenso wie deren normative (Mittelwert und Standardabweichung) und kunstbezogene Beschreibung (Künstler/in, Titel, Datierung), werden der Druckversion dieser Arbeit auf DVD-RW beigelegt.