Abstract (deu)
Theoretischer Hintergrund: Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Das Ziel dieser Studie war es, Unterschiede zwischen MigränikerInnen und Nicht-MigränikerInnen hinsichtlich ihres Substanzkonsums, eines möglichen Substanzmissbrauchs und der Persönlichkeitsdimensionen, die mit problematischem Substanzkonsum in Verbindung stehen, zu identifizieren. Von Interesse war außerdem, ob Unterschiede zwischen MigränikerInnen und Nicht-MigränikerInnen sowie zwischen Personen mit und ohne Substanzmissbrauch hinsichtlich ihrer Coping-Strategien bestehen.
Methode: Die Stichprobe von 481 Personen (344 MigränikerInnen bzw. 122 Personen mit Substanzmissbrauch) bearbeitete neben einem Fragebogen zum Kopfschmerz und einem Fragebogen zum Substanzkonsum das Coping Inventory of Stressful Situations sowie die Substance Use Risk Profile Scale.
Ergebnisse: Es zeigte sich ein erhöhter Substanzmissbrauch der MigränikerInnen (29.4%) im Vergleich zu Nicht-MigränikerInnen (15.3%) sowie ein erhöhtes Konsumverhalten der MigränikerInnen hinsichtlich der zur Migränetherapie verwendeten Substanzen (Analgetika, Antidepressive bzw. Neuroleptika). Bei den Nicht-MigränikerInnen ergab sich ein höherer Konsum von legalen und illegalen Substanzen (Koffein, Alkohol, Tabakwaren, Cannabinoide, harte Drogen). Weiters konnte eine Persönlichkeitsdimension (Hopelessness), die im Zusammenhang mit problematischem Substanzkonsum steht, bei den MigränikerInnen identifiziert werden. Außerdem zeigten MigränikerInnen und Personen mit Substanzmissbrauch vermehrt maladaptive Coping-Strategien.
Schlussfolgerung: Die aktuelle Studie verdeutlicht das erhöhte Konsumverhalten von MigränikerInnen, allerdings lediglich hinsichtlich der zur Therapie der Krankheitssymptome genutzten Substanzen.