Abstract (deu)
Im Zuge der Analyse eines umfassenden Quellenbestandes stellt die vorliegende Arbeit reformpädagogische Tendenzen der nationalsozialistischen Hilfsschule im Zeitraum von 1933 bis 1945 in den Fokus. Reformpädagogische Elemente im Unterricht dieser Schulform sollen durch Verknüpfung des Quellenmaterials mit theoretischen Erläuterungen zu Reformpädagogik, Hilfsschule wie auch Nationalsozialismus aufgedeckt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass im nationalsozialistischen Hilfsschulunterricht durchaus Tendenzen identifiziert werden können, die in der Reformpädagogik wurzeln. Die Charakteristik des Hilfsschulkindes ist in Zusammenhang mit dem Unterricht als wesentlich zu erachten. Dabei wurde eine Begriffsverschiebung zur Zeit des Nationalsozialismus festgestellt, die die Lehre des Schwachsinns in den Hintergrund drängt und Leistungen sowie Stärken der Hilfsschulkinder vordergründig werden lässt. In der Theorie erläuterte reformpädagogische Elemente wie Arbeitsunterricht, Handbetätigung, Gruppenunterricht oder Montessori-Übungen fanden im Quellenmaterial ebenso Thematisierung. Außerdem wurden sowohl in der Theorie zu Reformpädagogik, als auch im Quellenbestand reformpädagogische Momente hinsichtlich Einbezug der häuslichen Erziehung und Aspekte der Selbstständigkeit und -tätigkeit herausgearbeitet.