Abstract (deu)
Da das Tullnerfeld in der Adelsforschung bislang so gut wie keine Berücksichtigung erfahren hatte, wurde versucht, die herrschaftliche Erschließung und Durchdringung dieses Landstriches während des Mittelalters am Beispiel von sechs, von babenbergischen Ministerialen autogen gegründeten Herrschaften und deren Besitzerfamilien zu erforschen. Bei den Sitzen handelt es sich um Winkl (Gem. Kirchberg am Wagram VB Tulln), Königsbrunn (VB Tulln), Oberrußbach (Gem. Rußbach VB Korneuburg), Atzenbrugg (VB Tulln), Tulbing (VB Tulln) und Ried am Riederberg (Gem. Sieghartskirchen VB Tulln). Dazu Dazu wurde noch die Rolle jener herzoglichen Gefolgsleute untersucht, die in Tulln als Stadtministerialen die Interessen des Landesfürsten vertraten. Die Studie erfolgte gänzlich auf Grundlage von im wesentlichen mit dem Beginn des 12. Jhs. Einsetzenden Primärquellen, die in Hinblick auf folgende Aspekte ausgewertet wurden: Genealogie, soziale Verankerung, politische Beziehungen, Verhältnis zum Landesfürsten, Ausübung von Ämtern, Besitzentwicklung, Gefolgschaft, Hofhaltung, richterliche Tätigkeit, Ausübung der Vogtei über Kirchenbesitz sowie Stiftungs- und Bautätigkeit. Die dabei angewendeten Methoden folgten den auf Otto BRUNNER aufbauenden Ansätzen von Maximilian WELTIN.