Title (deu)
Überprüfung und Erweiterung einer deutschsprachigen Version des 'Complex Postformal Thought Questionnaire (PFT)' und eine erste Konstruktvalidierung
Author
Manuela Hellmer
Advisor
Marco Jirasko
Assessor
Marco Jirasko
Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wurden einerseits Aspekte des reflektierten Beurteilens, also dem Umgang mit Entscheidungen bei nicht klar definierten Problemen, andererseits der Aspekt des dialektischen Denkens, der eine Weltanschauung über Wissen beschreibt, mit postformalem Denken in Zusammenhang gebracht (King & Kitchener, 2004). Zum dialektischen Denken gehört die Betrachtung der Welt als Ganzes, der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Veränderbaren und auf den inneren Beziehungen. Diese so erlangten neuen Informationen werden dann im Denken metasystematisch organisiert. Relativistische Operationen kommen bei nicht klar definierten Problemen zum Tragen. Dazu erkennt der Mensch, dass Wissen subjektiv und somit relativ ist (Sinnott 1998, Yan & Arlin, 1995). Diese drei Aspekte erweiterten den Fragebogen zum Erfassen postformalen Denkens. Der Fragebogen bestand ursprünglich aus zehn Items, welche auf Grundlage der Theorie zum postformalen Denken von Sinnott (1998) entwickelt (Cartwright, Galupo, Tyree & Jennings, 2009) wurden. Der Complex Postformal Thought Questionnaire beinhaltet die von Sinnott (1998) beschriebene Theorie postformalen Denkens. Darin sind folgende Aspekte enthalten: Paradoxa, multiple Methoden, parameter setting, Problemdefinition, Prozess bzw. Produktveränderung, metatheoretische Veränderung, multiple Ursachen, multiple Lösungen, multiple Ziele und Pragmatismus. Der erweiterte Fragebogen wurde an 158 Psychologie Studierenden getestet. Dabei ergab sich ein Cronbach Alpha von .84. Um die Konstruktvalidierung überprüfen zu können wurden die Werte des PFTs mit den Werten des NFC Test verglichen. So zeigte sich, dass der PFT ein valides Messinstrument darstellt. Die Faktorenanalyse bestätigte die Erweiterung des Fragebogens mit den hinzugefügten Aspekten: metasystematische Schlussfolgern, relativistisch/dialektische Aspekte, multiple Elemente, Komplexität eines Problem erkennen, subjektive Wahl und reflektiertes Beurteilen. Der der erste Faktor, metasystematische Schlussfolgern 27.3 % erklärte Varianz beschreibt. In der vorliegenden Arbeit wurde auch ein Versuch unternommen der Fragestellung nachzugehen, ob formales Denken eine Voraussetzung für postformales Denken darstellt. Aufgrund der Ergebnisse darf davon ausgegangen werden, dass die Erreichung der Stufe des formalen Denkens nicht notwendig ist um im postformalen Denken mittlere bis hohe Werte zu erreichen. Dieses Ergebnis überraschte nur wenig da davon ausgegangen werden kann, dass individuelle Unterschiede die Entwicklung postformalen Denkens mehr beeinflussen (Kuhn, 2008) als das Erreichen des formalen Denkens. Aus diesem Grund wurden auch die Persönlichkeitsdimensionen erhoben. Die Ergebnisse zeigten signifikante Zusammenhänge mit den Persönlichkeitsdimensionen: Extraversion, Offenheit für neue Erfahrungen und Gewissenhaftigkeit. Der Zusammenhang zwischen Neurotizismus und postformalem Denken war zwar nicht signifikant, allerdings negativ; diese Ergebnisse decken sich mit der Literatur (Griffin, Gooding, Semesky, Farmer, Mannchen & Sinnott, 2009; Hostinar, 2006). Dieses Ergebnis spricht eher für die Betrachtungsweise des postformalen Denkens als Denkstil, als eine eigenständige Fähigkeit.
Keywords (deu)
Complex Postformal Thought QuestionnairePostformales DenkenDialektischen DenkenRelativistisches DenkenMetakognitives SchlussfolgernReflektiertes Beurteilen
Type (deu)
Extent (deu)
XII, 78 Seiten : Diagramme
Number of pages
90
Study plan
Diplomstudium Psychologie
[UA]
[298]
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Überprüfung und Erweiterung einer deutschsprachigen Version des 'Complex Postformal Thought Questionnaire (PFT)' und eine erste Konstruktvalidierung
Author
Manuela Hellmer
Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wurden einerseits Aspekte des reflektierten Beurteilens, also dem Umgang mit Entscheidungen bei nicht klar definierten Problemen, andererseits der Aspekt des dialektischen Denkens, der eine Weltanschauung über Wissen beschreibt, mit postformalem Denken in Zusammenhang gebracht (King & Kitchener, 2004). Zum dialektischen Denken gehört die Betrachtung der Welt als Ganzes, der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Veränderbaren und auf den inneren Beziehungen. Diese so erlangten neuen Informationen werden dann im Denken metasystematisch organisiert. Relativistische Operationen kommen bei nicht klar definierten Problemen zum Tragen. Dazu erkennt der Mensch, dass Wissen subjektiv und somit relativ ist (Sinnott 1998, Yan & Arlin, 1995). Diese drei Aspekte erweiterten den Fragebogen zum Erfassen postformalen Denkens. Der Fragebogen bestand ursprünglich aus zehn Items, welche auf Grundlage der Theorie zum postformalen Denken von Sinnott (1998) entwickelt (Cartwright, Galupo, Tyree & Jennings, 2009) wurden. Der Complex Postformal Thought Questionnaire beinhaltet die von Sinnott (1998) beschriebene Theorie postformalen Denkens. Darin sind folgende Aspekte enthalten: Paradoxa, multiple Methoden, parameter setting, Problemdefinition, Prozess bzw. Produktveränderung, metatheoretische Veränderung, multiple Ursachen, multiple Lösungen, multiple Ziele und Pragmatismus. Der erweiterte Fragebogen wurde an 158 Psychologie Studierenden getestet. Dabei ergab sich ein Cronbach Alpha von .84. Um die Konstruktvalidierung überprüfen zu können wurden die Werte des PFTs mit den Werten des NFC Test verglichen. So zeigte sich, dass der PFT ein valides Messinstrument darstellt. Die Faktorenanalyse bestätigte die Erweiterung des Fragebogens mit den hinzugefügten Aspekten: metasystematische Schlussfolgern, relativistisch/dialektische Aspekte, multiple Elemente, Komplexität eines Problem erkennen, subjektive Wahl und reflektiertes Beurteilen. Der der erste Faktor, metasystematische Schlussfolgern 27.3 % erklärte Varianz beschreibt. In der vorliegenden Arbeit wurde auch ein Versuch unternommen der Fragestellung nachzugehen, ob formales Denken eine Voraussetzung für postformales Denken darstellt. Aufgrund der Ergebnisse darf davon ausgegangen werden, dass die Erreichung der Stufe des formalen Denkens nicht notwendig ist um im postformalen Denken mittlere bis hohe Werte zu erreichen. Dieses Ergebnis überraschte nur wenig da davon ausgegangen werden kann, dass individuelle Unterschiede die Entwicklung postformalen Denkens mehr beeinflussen (Kuhn, 2008) als das Erreichen des formalen Denkens. Aus diesem Grund wurden auch die Persönlichkeitsdimensionen erhoben. Die Ergebnisse zeigten signifikante Zusammenhänge mit den Persönlichkeitsdimensionen: Extraversion, Offenheit für neue Erfahrungen und Gewissenhaftigkeit. Der Zusammenhang zwischen Neurotizismus und postformalem Denken war zwar nicht signifikant, allerdings negativ; diese Ergebnisse decken sich mit der Literatur (Griffin, Gooding, Semesky, Farmer, Mannchen & Sinnott, 2009; Hostinar, 2006). Dieses Ergebnis spricht eher für die Betrachtungsweise des postformalen Denkens als Denkstil, als eine eigenständige Fähigkeit.
Keywords (deu)
Complex Postformal Thought QuestionnairePostformales DenkenDialektischen DenkenRelativistisches DenkenMetakognitives SchlussfolgernReflektiertes Beurteilen
Type (deu)
Number of pages
90
Association (deu)