Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Evaluierung von chemisch modifizierten splice-switching Oligonukleotiden in einem in vitro Luciferase Assay.
Wenn der äußerst komplexe Vorgang des Spleißens fehlerhaft durchgeführt wird, ist das oft der Auslöser für genetische Erkrankungen wie etwa die Duchenne Muskeldystrophie und die Mittelmeeranämie. Splice-switching Oligonukleotide können defekte Spleißvorgänge beeinflussen und bieten daher eine praktikable Therapiemöglichkeit. Um die Effizienz der Oligonukleotidtherapie zu steigern, muss allerdings die Aufnahme in die Zellen verbessert werden, bestenfalls ohne die Verwendung der toxischen, kationischen Transfektionsreagenzien.
Die Oligonukleotide, die in dieser Arbeit verwendet wurden, sind chemisch modifiziert und tragen meist in 2’-Position einen Thiol- oder Aminohexyllinker. Die Linker wurden in weiterer Folge zur Konjugation mit PEG-Ketten oder Oligolysin-Peptiden verwendet, dadurch soll den Oligonukleotiden die Fähigkeit verliehen werden aus dem Endosom und in den Zellkern zu gelangen.
Im ersten Schritt wurde der Reporterassay in Bezug auf Zellzahl, Inkubationszeit sowie Auswahl und Konzentration der Vergleichssubstanzen optimiert. Die Testung auf spleißmodulierende Aktivität und zeitgleich auf Zellaufnahme ohne Transfektionsreagenz wurde mittels HeLa-Zellen ermittelt, die stabil mit dem Plasmid 705 transfiziert waren. Dieses Zellkulturmodell exprimiert ein inaktives Luciferaseenzym, welches erst durch Spleiß-Modulation aktiviert wird.
Die Testsubstanzen wurden jeweils in Triplets gemessen, gegen die unbehandelten Zellen standardisiert und über ein Bradford Assay normalisiert.
Die Ergebnisse zeigten Hochregulation der Luciferase in Kombination mit Transfektionsreagenz bei acht von acht Peptid-konjugierten Substanzen und vier von sieben PEG-konjugierten. Die Zellaufnahme (ohne Transfektionsreagenz) war bei drei Substanzen erfolgreich, diese waren alle mit dem Oligolysin C5K konjugiert. Die Zytotoxizitätstests zeigten keinen toxischen Effekt der Pepid-gekoppelten Substanzen.
Die Messung der Partikelgrößenverteilung zeigte eine Komplexbildung von Lipofectamin mit den Peptid-gekoppelten Testsubstanzen ähnlich der mit SSO.
Die CD-Spektren zeigen die Ausbildung von Duplexen, wobei die Peptide die Sekundärstruktur mehr verändern als die PEG-Ketten.
Zusammenfassend wurde die Zellaufnahme und die daraus folgende Hochregulation des Luciferasegens für die Substanzen bewiesen, die mit C5K konjugiert waren.