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Title (eng)
The influence of U.S. law on European financial reforms
Parallel title (deu)
Der Einfluss vom U.S. Recht auf den Europäischen Reformen des Finanzsektors
Author
Nathan de Arriba-Sellier
Advisor
William F. Baxter
Advisor
Marcus Cole
Abstract (deu)
Die große Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007-2009 wird weithin als die größte und wichtigste Krise seit der 1929 bezeichneten “great Depression” betrachtet. Im Gegensatz zu dieser letzten, tauchte die vor kurzem stattgefundenen Krise in einer Zeit in der wir in einer globalisierten und sehr miteinander verbundenen Welt leben, dank des freien Handels und der neuen Technologien. Auch Finanzen spielen heutzutage eine wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft als in 1929, da jetzt keine Grenzen mehr existieren. Allerdings wirkte diese Krise hauptsächlich auf den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union ein. Die große Finanzkrise führte zu einer wichtigen Änderung der Regelungen im Bereich der Finanzen und der Banken. Nach vielen Jahren von Deregulierung, wurde die Selbstregulierung als erfolglos anerkannt und es tauchte eine weltweite Bewegung in der Richtung finanzieller Regulation, die hauptsächlich die Vereinigten Staaten und die E.U. betraf. Anders als in den USA, war so eine Bewegung eine Neuigkeit in der Europäischen Union. Zum ersten Mal wurden auf beiden Seiten des Atlantiks zahlreiche und detaillierte Reformen eingenommen um den Finanzsektor zu regulieren und um die Risikos für die Wirtschaft zu überwinden die von der Krise stammen könnten. Diese kürzlich erfolgten Reformen verwandeln weitgehend die Gesetzeslage des Finanzsektors. 2010 war den Wall Street Reform and Consumer Act (auch bekannt als Dodd-Frank Act) verkündet. Diese detaillierte und umfangreiche Reform hatte eine große Auswirkung auf der anderen Seite des Atlantiks und beeinflusste die Europäische Kommission und die Gesetzmacher der E.U. bedeutend. In zahlreichen Gesetzentwürfen und Dokumenten die zu der Einführung von Verordnungen, Richtlinien oder Durchführungsbestimmungen führten, verwiesen die EU-Behörden auf den Dodd-Frank Act und weitgehend auf die Finanzreformen die in den USA eingenommen wurden. Diese Beeinflussung von amerikanischen Gesetzen variiert allerdings von Fall zu Fall. Im Fall der Kreditratingagenturen, finanzieller Derivatprodukten, Vorstandsvergütungen und der Whistleblowingverfahren, für die in Europa zuvor keine Regulierung im Finanzsektor existierte, nahmen die europäischen Gesetzmacher das amerikanische Modell als Vorbild. Manche Vorschriften wurden sogar nachgeahmt und in E.U. Vorschriften umgesetzt. In anderen Fällen jedoch, wie zum Beispiel im Fall der Investmentfonds oder der Finanzielle und Bankenaufsicht und Regulierung (Strukturen des Bankensektors, aufsichtsrechtliche Anforderungen, etc.), waren die europäischen Gesetzmacher zwar von den amerikanischen Vorschriften beeinflusst, nahmen dann aber letztendlich von den amerikanischen abweichenden oder gegensätzliche Vorschriften ein. Letztendlich spielt Extraterritorialität eine wichtige Rolle, weil extraterritoriale Vorschriften nach US-Recht einen Einfluss auf den Europäischen Finanzsektor haben, da es sich an die Anforderungen der US- und EU-Rechtes anpassen muss, die den Grundsatz der Extraterritorialität der Finanzregulierung übernimmt.
Abstract (eng)
The major financial and economic crisis of 2007-2009 is widely considered the most important one since the Great Depression of 1929. On the opposite of 1929, it emerged in a very interconnected and globalized world thanks to free trade and new technologies. Finance plays also a more important role in the society of today than in 1929, as it does not know borders any more. However, it affected primarily the United States and the European Union. This major financial crisis led to an important movement of regulation targeting the financial and banking sector. After many years of deregulation, the self-regulation was considered a failure and a global movement of financial regulation emerged, reaching primarily the European Union and the United States. On the opposite of the United States, such movement of financial regulation is a première in the European Union. For the first time, on both sides of the Atlantic, numerous and bold reforms were adopted to regulate the financial industry and counter the systemic risks for the economy its crises may cause. These recent reforms transform extensively the legal framework of the financial sector. In 2010, the Wall Street Reform and Consumer Protection Act (also known as the Dodd-Frank Act) was signed into law. This bold and comprehensive reform has a huge impact on the other side of the Atlantic and influenced significantly the European Commission and the lawmakers of the European Union. In numerous proposals and documents, leading to the adoption of Regulations, Directives or implementation rules, the European authorities referred to the Dodd-Frank Act, and widely to the financial reforms adopted in the United States. This influence of the U.S. law, however, varies in degrees. On issues such as the credit ratings agencies, derivative financial products, executive compensation and whistleblowing, which were unregulated or simply not treated in Europe until then, the European lawmakers were very inspired by the provisions of the U.S. law. Some provisions were even copied and transposed into the law of the European Union to close these legal loopholes. Nonetheless, on other issues, the investment funds, or more anciently treated, such as the financial and banking supervisions and regulations (banking structures, prudential requirements, etc.), the European lawmakers were influenced but adopted different, and sometimes opposite rules, with regard to the law of the United States. Finally, extraterritoriality plays a role in this matter, because the extraterritorial provisions of the U.S. law have an influence on both European finance that had to adapt themselves to the requirements of the United States and European law, which takes over the principle of extraterritoriality of the financial regulation.
Keywords (eng)
Dodd-Frank ActWall Streeet Reform and Consumer Protection ActEU LawEuropean LawUS LawComparative lawEMIRDerivativeMiFiD IIStructural bank reformFinancial supervisionCRD IVCredit rating agencyHedge FundsAIFMDCredit Default SwapsDeregulationFinancial RegulationFinancial marketsVolckerVickersBarnierObama
Keywords (deu)
Dodd-Frank ActWall Street Reform and Consumer Protection ActEU RechtRecht der Europäischen UnionRecht der Vereinigten StaatenVergleichende RechtswissenschaftEMIRDerivativeMiFiD IIRatingagenturenCRD IVFinanzausichtBankenstrukturreformHedge FundsAIFMDCredit Default SwapsDeregulierungRegulierungFinanzmärkteVolckerVickersBarnierObama
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1323874
rdau:P60550 (deu)
59 Seiten
Number of pages
59
Association (deu)
Members (1)
Title (eng)
The influence of U.S. law on European financial reforms
Parallel title (deu)
Der Einfluss vom U.S. Recht auf den Europäischen Reformen des Finanzsektors
Author
Nathan de Arriba-Sellier
Abstract (deu)
Die große Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007-2009 wird weithin als die größte und wichtigste Krise seit der 1929 bezeichneten “great Depression” betrachtet. Im Gegensatz zu dieser letzten, tauchte die vor kurzem stattgefundenen Krise in einer Zeit in der wir in einer globalisierten und sehr miteinander verbundenen Welt leben, dank des freien Handels und der neuen Technologien. Auch Finanzen spielen heutzutage eine wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft als in 1929, da jetzt keine Grenzen mehr existieren. Allerdings wirkte diese Krise hauptsächlich auf den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union ein. Die große Finanzkrise führte zu einer wichtigen Änderung der Regelungen im Bereich der Finanzen und der Banken. Nach vielen Jahren von Deregulierung, wurde die Selbstregulierung als erfolglos anerkannt und es tauchte eine weltweite Bewegung in der Richtung finanzieller Regulation, die hauptsächlich die Vereinigten Staaten und die E.U. betraf. Anders als in den USA, war so eine Bewegung eine Neuigkeit in der Europäischen Union. Zum ersten Mal wurden auf beiden Seiten des Atlantiks zahlreiche und detaillierte Reformen eingenommen um den Finanzsektor zu regulieren und um die Risikos für die Wirtschaft zu überwinden die von der Krise stammen könnten. Diese kürzlich erfolgten Reformen verwandeln weitgehend die Gesetzeslage des Finanzsektors. 2010 war den Wall Street Reform and Consumer Act (auch bekannt als Dodd-Frank Act) verkündet. Diese detaillierte und umfangreiche Reform hatte eine große Auswirkung auf der anderen Seite des Atlantiks und beeinflusste die Europäische Kommission und die Gesetzmacher der E.U. bedeutend. In zahlreichen Gesetzentwürfen und Dokumenten die zu der Einführung von Verordnungen, Richtlinien oder Durchführungsbestimmungen führten, verwiesen die EU-Behörden auf den Dodd-Frank Act und weitgehend auf die Finanzreformen die in den USA eingenommen wurden. Diese Beeinflussung von amerikanischen Gesetzen variiert allerdings von Fall zu Fall. Im Fall der Kreditratingagenturen, finanzieller Derivatprodukten, Vorstandsvergütungen und der Whistleblowingverfahren, für die in Europa zuvor keine Regulierung im Finanzsektor existierte, nahmen die europäischen Gesetzmacher das amerikanische Modell als Vorbild. Manche Vorschriften wurden sogar nachgeahmt und in E.U. Vorschriften umgesetzt. In anderen Fällen jedoch, wie zum Beispiel im Fall der Investmentfonds oder der Finanzielle und Bankenaufsicht und Regulierung (Strukturen des Bankensektors, aufsichtsrechtliche Anforderungen, etc.), waren die europäischen Gesetzmacher zwar von den amerikanischen Vorschriften beeinflusst, nahmen dann aber letztendlich von den amerikanischen abweichenden oder gegensätzliche Vorschriften ein. Letztendlich spielt Extraterritorialität eine wichtige Rolle, weil extraterritoriale Vorschriften nach US-Recht einen Einfluss auf den Europäischen Finanzsektor haben, da es sich an die Anforderungen der US- und EU-Rechtes anpassen muss, die den Grundsatz der Extraterritorialität der Finanzregulierung übernimmt.
Abstract (eng)
The major financial and economic crisis of 2007-2009 is widely considered the most important one since the Great Depression of 1929. On the opposite of 1929, it emerged in a very interconnected and globalized world thanks to free trade and new technologies. Finance plays also a more important role in the society of today than in 1929, as it does not know borders any more. However, it affected primarily the United States and the European Union. This major financial crisis led to an important movement of regulation targeting the financial and banking sector. After many years of deregulation, the self-regulation was considered a failure and a global movement of financial regulation emerged, reaching primarily the European Union and the United States. On the opposite of the United States, such movement of financial regulation is a première in the European Union. For the first time, on both sides of the Atlantic, numerous and bold reforms were adopted to regulate the financial industry and counter the systemic risks for the economy its crises may cause. These recent reforms transform extensively the legal framework of the financial sector. In 2010, the Wall Street Reform and Consumer Protection Act (also known as the Dodd-Frank Act) was signed into law. This bold and comprehensive reform has a huge impact on the other side of the Atlantic and influenced significantly the European Commission and the lawmakers of the European Union. In numerous proposals and documents, leading to the adoption of Regulations, Directives or implementation rules, the European authorities referred to the Dodd-Frank Act, and widely to the financial reforms adopted in the United States. This influence of the U.S. law, however, varies in degrees. On issues such as the credit ratings agencies, derivative financial products, executive compensation and whistleblowing, which were unregulated or simply not treated in Europe until then, the European lawmakers were very inspired by the provisions of the U.S. law. Some provisions were even copied and transposed into the law of the European Union to close these legal loopholes. Nonetheless, on other issues, the investment funds, or more anciently treated, such as the financial and banking supervisions and regulations (banking structures, prudential requirements, etc.), the European lawmakers were influenced but adopted different, and sometimes opposite rules, with regard to the law of the United States. Finally, extraterritoriality plays a role in this matter, because the extraterritorial provisions of the U.S. law have an influence on both European finance that had to adapt themselves to the requirements of the United States and European law, which takes over the principle of extraterritoriality of the financial regulation.
Keywords (eng)
Dodd-Frank ActWall Streeet Reform and Consumer Protection ActEU LawEuropean LawUS LawComparative lawEMIRDerivativeMiFiD IIStructural bank reformFinancial supervisionCRD IVCredit rating agencyHedge FundsAIFMDCredit Default SwapsDeregulationFinancial RegulationFinancial marketsVolckerVickersBarnierObama
Keywords (deu)
Dodd-Frank ActWall Street Reform and Consumer Protection ActEU RechtRecht der Europäischen UnionRecht der Vereinigten StaatenVergleichende RechtswissenschaftEMIRDerivativeMiFiD IIRatingagenturenCRD IVFinanzausichtBankenstrukturreformHedge FundsAIFMDCredit Default SwapsDeregulierungRegulierungFinanzmärkteVolckerVickersBarnierObama
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1323875
Number of pages
59
Association (deu)