Abstract (deu)
Die Äquator Prinzipien (engl. Equator Principles) stellen einen Gesetzesrahmen auf
freiwilliger Basis im Bereich des Risikomanagements dar, welcher von vielen Banken
weltweit, jedoch überwiegend in entwickelten Märkten, unterzeichnet wird. Der
Anwendungsbereich der Prinzipien beschränkt sich auf den Sektor der Projektfinanzierung.
Diese Arbeit untersucht den finanziellen Aspekt dieser Prinzipien, d.h. ob eine Verbindung
zwischen der finanziellen Leistung der Banken und deren Tätigkeiten im Rahmen der
sozialen Unternehmensverantwortung besteht. Anhand eines t-Test auf Gleichheit der
Mittelwerte wurde nachgewiesen, dass Geldinstitute welche die Äquator Prinzipien
anwenden, nicht nur dazu neigen größer zu sein, sondern auch in Bezug auf Liquidität und
die Aktienrendite (Total Shareholder Return) deutlich besser abschneiden. Ferner wird das
finanzstatistische Verfahren einer Ereignisstudie angewendet, um die Reaktionen der
Aktieninhaber auf die Einführung der Äquator Prinzipien zu untersuchen. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Reaktion der Aktienmärkte im Durchschnitt sowohl positiv als auch
signifikant ist. Darüber hinaus wurden Ereignisstudien für verschiedene Untergruppen
durchgeführt, in denen Unternehmen je nach Zeitpunkt der Einführung der Prinzipien,
Entwicklung des Landes und Größe unterteilt wurden. Die abnormalen Renditen sind
positiv und statistisch signifikant für fast alle untersuchten Untergruppen und tatsächlich
zeigen nur die Resultate der Untergruppe mit den größten finanziellen Institutionen (>
US$1 Trillion) keine signifikanten abnormalen Renditen auf. Daraus lässt sich schließen,
dass die Ergebnisse jene herrschende Lehrmeinung bekräftigt, welche darlegt, dass sowohl
positive Wechselwirkungen zwischen den finanziellen und sozialen Leistungen vorhanden
sind, als auch, dass die Hauptvorteile einer Umsetzung der Prinzipien in direktem
Zusammenhang mit Reputationsmanagement stehen.