Abstract (deu)
Hintergrund: Die Kniearthrose ist eine der häufigsten Erkrankungen im hohen Alter und schränkt die Alltagsaktivität durch einen geringeren Bewegungsumfang und Schmerzen im Kniegelenk erheblich ein. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Auswirkungen einer Trainingsintervention (Ausdauer- und/oder Krafttraining) auf akute und chronische Entzündung bei Kniearthrose anhand der ausgewählten Literatur darzustellen. Die betrachteten Entzündungsmarker sind das C-reaktive Protein (CRP) und Interleukin 6 (IL-6).
Methode: Bei dieser Arbeit handelte es sich um eine systematische Übersichtsarbeit. Die Einschlusskriterien beinhalteten männliche und weibliche PatientInnen mit Kniearthrose, die an einer Inerventionsstudie mit Ausdauer- und/oder Krafttraining teilnahmen. Zumindest einer der oben erwähnten Entzündungsmarker (IL-6 oder CRP) musste gemessen worden sein. Es gab keinerlei Einschränkungen in Bezug auf Alter und die Dauer der Intervention. In der Endanalyse wurden jedoch akute und chronische Interventionen getrennt voneinander betrachtet. Tierstudien und Reviews wurden nicht in die Analyse aufgenommen.
Resultate: Von insgesamt 12 relevanten Studien, die insgesamt 1879 ProbandInnen untersuchten, zeigte eine Trainingsintervention bei 7 Studien eine signifikante Senkung des IL-6 oder der CRP-Levels. Erwähnenswert ist, dass bei 5 dieser 7 Studien zusätzlich ein Diätplan eingehalten werden musste oder eine medikamentöse Therapie erfolgte, was die Aussagekraft in Bezug auf die jeweilige Trainingsintervention einschränkt. Bei einer differenzierten Betrachtung lässt sich aber erkennen, dass bei Menschen mit Übergewicht und/oder einem Alter über 50 Jahren positive Veränderungen von CRP oder IL-6 nach der Trainings- und Diätintervention nachweisbar sind.
Schlussfolgerung: Bei übergewichtigen und/oder älteren Menschen, die unter Kniearthrose leiden, scheint sich Kraft- und/oder Ausdauertraining (mit Unterstützung einer Diät), positiv auf die Entzündungsparameter IL6 und CRP auszuwirken. Es scheint, dass die Interventionsdauer und das Geschlecht einen wesentlichen Einfluss auf die Studienergebnisse haben, was in zukünftigen Studien näherer Betrachtung bedarf.