Abstract (deu)
Wir leben in einer Wissensgesellschaft in der die Bedeutung des LLL (Lebenslanges Lernen) immer mehr zunimmt. LLL stellt ohne die nötige Motivation ein schwieriges Unterfangen dar. Die vorliegende Arbeit orientiert sich am sozialkognitiven Motivationsmodell (SKM) von Dweck und Leggett (1988) und beschäftigt sich mit dem Einfluss impliziter Persönlichkeitstheorien auf Zielorientierungen, Umgang mit Misserfolg und Leistung. Da es bisher widersprüchliche Ergebnisse zur Wirkung von Leistungszielen gab, wurde auch die Theorie multipler Ziele (Pintrich, 2000a) berücksichtigt. Hierfür wurden Daten von 5366 SchülerInnen analysiert. Konform mit den Annahmen des SKM ging Entitätstheorie mit geringen Testleistungen einher (PMK) und konnte nach einem Schulumstieg Unterschiede in den Schulnoten erklären (ANCOVA). Unabhängig vom Fähigkeitsselbstkonzept gaben SchülerInnen mit inkrementeller Theorie an, bei Misserfolg zu einer Handlungsadaptation zu tendieren. Im Widerspruch zum SKM bestand bei geringem Fähigkeitsselbstkonzept ein negativer Zusammenhang zwischen Entitätstheorie und Affektadaptation. Die Überprüfung mittels varianzanalytischer Verfahren ergab im Einklang mit der Theorie multipler Ziele, aber im Widerspruch zum SKM, dass SchülerInnen mit hohen annähernden Lernzielen und hohen annähernden Leistungszielen eine höhere inkrementelle Theorie angaben als jene mit geringen Lernzielen und hohen Leistungszielen. Im Widerspruch zu beiden Theorien erzielten SchülerInnen mit hoher Ausprägung beider Ziele geringere Testleistungen als jene mit geringen Lernzielen und hohen Leistungszielen.