Abstract (deu)
Der akustische Scheckreflex ist eine universelle, speziesübergreifende Reaktion auf abrupte und intensive akustische Reize. Die Habituation des akustischen Schreckreflexes wird als die progressive Abnahme der Reaktionsstärke mit wiederholter Stimulation definiert. Schnellere Habituation des Schreckreflexes wurde mit höherer Impulsivität und Enthemmtheit assoziiert. Die Modulierung der Inhibition vorherrschender Impulse durch transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) ist von großer klinischer Bedeutung und liefert womöglich neue Einsichten in die der Impulsivität zugrundeliegenden Gehirnprozesse. Daher wurden 31 gesunden Probanden 2 mA Strom über dem rechten inferioren Kortex (riPFC) appliziert. Veränderungen der Habituation des Schreckreflexes wurden im Hinblick auf die experimentellen Bedingungen (anodal, kathodal oder Scheinstimulation) untersucht. Weiterführend wurde die Assoziation zwischen der Persönlichkeitseigenschaft Impulsivität und der Baseline-Habituation analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass tDCS keinen Effekt auf die Habituation des Schreckreflexes bewirkt und dass Impulsivität keinen Effekt auf die Baseline-Habituation hat.