Im Zentrum der vorliegenden Masterarbeit steht die Beschäftigung mit dem Südchor der Wiener Stephanskirche, dem sogenannten Apostel- oder Zwölfbotenchor. Für den Zeitraum zwischen 1300 und etwa 1525 sollen die baugeschichtliche Entwicklung sowie Änderungen im Funktions- und Ausstattungskonzept des Chores näher beleuchtet werden. Aufgrund der Gründung einer Priestergemeinschaft bei St. Stephan begann man Anfang des 14. Jahrhunderts mit der Errichtung eines dreischiffigen, hochgotischen Chores. Bereits seit den 1330er Jahren liturgisch nutzbar, war der Bau zum Zeitpunkt der Weihe im Jahr 1340 noch nicht vollendet, wohl aber bereits mit Altären sowie den Schlusssteinen im Gewölbe ausgestattet. In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde die liturgische Ausstattung sodann durch ein apostolisches Skulpturenprogramm und kostbare Glasmalerei ergänzt. Die Nutzung St. Stephans beschränkte sich hierbei auf die Pfarrkirche des Wiener Bürgertums. Im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts änderte sich die Nutzung der Stephanskirche radikal, nachdem man ein Kollegiatkapitel installiert sowie die Erhebung Wiens zum Bistum erreicht hatte. Der Apostelchor diente fortan als Versammlungs- und Begräbnisort der Universität und erfuhr durch die Aufstellung von Epitaphien eine neue Bedeutungsebene. Bedingt durch die Errichtung des Friedrichgrabmals in der Apside des Chores wurde die Universitätsgrablege aufgelöst und dem Südchor somit sein bis heute charakteristisches Aussehen verliehen. Mithilfe einer vergleichenden Analyse des Quellenmaterials und der Forschungsliteratur soll der Frage nachgegangen werden, ob Veränderungen im Nutzungskonzept des Südchores Einfluss auf die Ausstattung desselben nahmen. Im Rahmen dessen gelingt es erstmals, die Entwicklung des Apostelchores im Mittelalter in seiner Gesamtheit zu skizzieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Im Zentrum der vorliegenden Masterarbeit steht die Beschäftigung mit dem Südchor der Wiener Stephanskirche, dem sogenannten Apostel- oder Zwölfbotenchor. Für den Zeitraum zwischen 1300 und etwa 1525 sollen die baugeschichtliche Entwicklung sowie Änderungen im Funktions- und Ausstattungskonzept des Chores näher beleuchtet werden. Aufgrund der Gründung einer Priestergemeinschaft bei St. Stephan begann man Anfang des 14. Jahrhunderts mit der Errichtung eines dreischiffigen, hochgotischen Chores. Bereits seit den 1330er Jahren liturgisch nutzbar, war der Bau zum Zeitpunkt der Weihe im Jahr 1340 noch nicht vollendet, wohl aber bereits mit Altären sowie den Schlusssteinen im Gewölbe ausgestattet. In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde die liturgische Ausstattung sodann durch ein apostolisches Skulpturenprogramm und kostbare Glasmalerei ergänzt. Die Nutzung St. Stephans beschränkte sich hierbei auf die Pfarrkirche des Wiener Bürgertums. Im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts änderte sich die Nutzung der Stephanskirche radikal, nachdem man ein Kollegiatkapitel installiert sowie die Erhebung Wiens zum Bistum erreicht hatte. Der Apostelchor diente fortan als Versammlungs- und Begräbnisort der Universität und erfuhr durch die Aufstellung von Epitaphien eine neue Bedeutungsebene. Bedingt durch die Errichtung des Friedrichgrabmals in der Apside des Chores wurde die Universitätsgrablege aufgelöst und dem Südchor somit sein bis heute charakteristisches Aussehen verliehen. Mithilfe einer vergleichenden Analyse des Quellenmaterials und der Forschungsliteratur soll der Frage nachgegangen werden, ob Veränderungen im Nutzungskonzept des Südchores Einfluss auf die Ausstattung desselben nahmen. Im Rahmen dessen gelingt es erstmals, die Entwicklung des Apostelchores im Mittelalter in seiner Gesamtheit zu skizzieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten.