Abstract (deu)
Diese Forschungsarbeit behandelt eine amerikanische soziale Onlinebewegung, welche aus aus Frauen besteht, die sich gegen Feminismus aussprechen. In den Vereinigten Staaten von Amerika ist Feminismus eine sehr starke Institution mit viel Einfluss, jedoch kaum Raum für Kritik. Diese soziale Bewegung präsentiert einen anderen nicht extremistischen Blickwinkel von Feminismus, welcher das Potenzial hat, den Diskurs über diese politische Ideologie zu verändern. Mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse der sozialen Bewegung wird das Selbstbild der Mitglieder und im Zuge dessen auch ihre Definition von modernem Feminismus erhoben und präsentiert. Zu Beginn wird sowohl ein Überblick über die geschichtliche Entstehung des Amerikanischen Feminismus gegeben, als auch das theoretische Konzept von Antifeminismus diskutiert. Die Relevanz von politischer Kommunikation im Onlinebereich und des Diskursiven Aktivismus als ein Werkzeug zur Kontrolle und Infragestellung der Mehrheitsmeinung über eine Ideologie werden gezeigt. Es werden mögliche Gründe für die Entstehung der „Women Against Feminism“ gegeben und die Bedeutung von Kritik für die Weiterentwicklung einer politischen Ideologie werden erörtert. Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse zeigen, dass die Haupteigenschaften und Werte der Mitglieder von WAF sich von jenen der Feministen kaum unterscheiden. Die Angehörigen von WAF sind nicht gegen Gleichheit oder Feminismus in seiner Ursprungsbedeutung, sondern gegen die Art und Weise wie amerikanischer Feminismus sich in eine Organisation verwandelt hat, die sich auf irrelevante Probleme fokussiert, während sie Überlegenheit gegenüber Männern zu erlangen versucht.