Abstract (deu)
Der Einsatz von eLearning-Elementen in der Lehre ist heute aus dem Psychologiestudium an der Universität Wien nicht mehr wegzudenken. Von Studienbeginn an kommt die Lernplattform Moodle zum Einsatz. Die eLearning-Akzeptanz der Psychologiestudent/innen steht daher im Fokus dieser Arbeit und wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Datenerhebung erfolgte mittels Online-Fragebogen und es liegen verwertbare Datensätze von 160 Teilnehmer/innen vor. Die Moodle-Akzeptanz wurde in den Rahmen des Technologieakzeptanzmodells (TAM) gestellt. Als wesentlicher Einflussfaktor auf die künftige Nutzungsabsicht von Moodle, die insgesamt relativ hoch war, wurde der wahrgenommene Nutzen gefunden. Als wichtige Antezedenten für den wahrgenommen Nutzen erwiesen sich die Qualität der Inhalte und die Systemqualität. Das Forschungsmodell wies allerdings keine gute Passung auf und bedarf weiterer Untersuchungen. Weiters wurde die Akzeptanz von Moodle im Zusammenhang mit Kleingruppenarbeiten betrachtet. Moodle wird für die Kommunikation bei Gruppenarbeiten von den Studierenden insgesamt kaum verwendet und kommt vor allem für die Abgabe der gemeinsamen Arbeit, der Kommunikation mit den Lehrenden und zur Findung und Erstkontaktaufnahme mit den anderen Gruppenmitgliedern zum Einsatz. Gegen Moodle sprechen aus Sicht der Befragten vor allem die mangelnden Möglichkeiten der gezielten Kommunikation mit ausgewählten Teilnehmer/innen, die Zeitverzögerung, mit der Antworten auf Diskussionsbeiträge erfolgen und für viele auch die Tatsache, dass Lehrende und andere Studierende als die Gruppenmitglieder mitlesen können. Als Vorteile werden die Möglichkeit eigener Gruppenbereiche, die Benutzerfreundlichkeit und die Vertrautheit mit der Lernplattform genannt. Verglichen mit einer Studierendenbefragung aus dem Jahr 2005, ist die allgemeine eLearning-Akzeptanz der Psychologiestudent/innen gesunken. Bezüglich der Bewertung verschiedener Szenarien des Interneteinsatzes in Lehrveranstaltungen gibt es je nach Setting große Unterschiede: Je mehr Online-Einsatz gefordert wird, desto weniger werden diese Lehrveranstaltungen von den Studierenden akzeptiert. Aus den Kommentaren der Befragten kristallisiert sich heraus, dass sich die Studierenden offenbar mehr direkte Face-to-face-Kommunikation wünschen.