Abstract (deu)
In der vorliegenden Studie wurde die Fragestellung untersucht, ob ein am API in Kalksburg bei Wien speziell für suchtkranke PatientInnen entwickeltes und auf einigen Aspekten der Positiven Psychologie aufbauendes Interventions-Programm die postulierten Konstrukte Positives Denken, Selbstwirksamkeit, Vertrauen und Sinn im Leben zu erkennen, positiv verändern kann. Zum ersten Messzeitpunkt (T1) waren es 189 und zu der zweiten sechs Wochen später durchgeführten Testung (T2) nunmehr 55 PatientInnen, die die Fragebögen „Proaktive Einstellung“ (Schwarzer & Schmitz, 1999), „Ferus“ - Fragebogen zur Erfassung von Ressourcen und Selbstmanagementfähigkeiten (Jack, 2007), „SOC-Skala“ - Fragebogen zur Lebensorientierung (Antonovsky, 1997) und „Werterleben“ (Eckhardt, 2000) ausgefüllt hatten. Die aus T1 Daten berechntete Reliabilitätsanalyse ergab bei neugebildeten Skalen durchaus zufriedenstellende (Skala Positives Denken, bestehend aus einigen im Fragebogen "Proaktive Einstellung" konstruierten Items) bis sehr gute Ergebnisse (Skala Vertrauen, mit einigen Items aus "SOC"; Skala Sinnerleben, mit einigen Items aus "Werterleben"; sowie auch Skala Selbstwirksamkeit aus einigen Items aus "Ferus"). Die Wirksamkeit des Programms wurde mittels einer multivariaten, mehrfaktoriellen Varianzanalyse überprüft. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass das Vertrauen positiv verändert und ein mittelgroßer Effekt erzielt werden konnte. Hinsichtlich der Selbstwirksamkeit, des Sinnerlebens und des Positiven Denkens wurden keine signifikanten Veränderungen beobachtet. Es wurden keine signifikanten Interaktionseffekte zwischen den Zielvariablen und der Häufigkeit der Teilnahme am Programm, dem Alter und dem Geschlecht sowie auch zwischen der Häufigkeit der Teilnahme am Programm und den Variablen das Alter und das Geschlecht beobachtet. Die varianzanalytisch erfolgte Überprüfung, ob die Kovariaten die aktuelle Berufstätigkeit, Schuldenbelastungen und soziale Unterstützung einen Einfluss auf die Zielvariablen hätten, zeigte ebenfalls keine signifikanten Ergebnisse. In Bezug auf die Kriteriumsvariable Vertrauen zeigte die berechnete Regressionsanalyse, dass die aktuelle Berufstätigkeit als Prädiktor einen Beitrag zur Aufklärung der Varianz in der Veränderung des Vertrauens leisten kann. Die Variablen Geschlecht und Schuldenbelastung als Prädiktoren konnten einen Beitrag zur Aufklärung der Veränderungen in Bezug auf die Selbstwirksamkeit liefern.