You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1325102
Title (deu)
Ärzte und vorinformierte Patienten
eine quantitative Analyse über die Einstellung von deutschen und österreichischen Allgemeinmedizinern zu Patienteninformationen und eigenständig informierten Patienten
Author
Marie-Dominique Bernadette Schneider
Advisor
Jürgen Grimm
Assessor
Jürgen Grimm
Abstract (deu)
Die neuen Medien und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung führen dazu, dass sich Personen immer öfter über Gesundheitsthemen informieren und sich medizinisches Wissen auch über andere Medienkanäle aneignen. Dieses Wissen bringen sie gegebenenfalls in die nächste Sprechstunde bei ihrem Arzt ein und können durch diesen Umstand als „vorinformierte Patienten“ bezeichnet werden. Dieser Vorgang birgt Konfliktpotenzial, da die zusätzlichen Informationen die Kommunikation und dadurch auch die Beziehung zwischen Arzt und Patient verändern können. Die vorliegende Forschungsarbeit beschäftigt sich im theoretischen Teil zunächst kritisch mit diesem Sachverhalt und will verstehen, um welche Menschen es sich konkret bei vorinformierten Patienten handelt und wie diese beim Arzt wahrgenommen werden. Darüber hinaus geht es um die Veränderungen im Umgang zwischen Arzt und Patient durch die sogenannten Vorinformationen. In diesem Zusammenhang werden auch aktuelle Modelle zu dieser Thematik vorgestellt, zu welchen das paternalistic decision model, das informed decision model und das shared decision model gehören. Sie beschreiben das Verhältnis zwischen Arzt und Patient im Zuge von medizinischen Entscheidungen. Im empirischen Teil werden die Ergebnisse der quantitativen Online-Befragung von 145 Allgemeinmedizinern aus Deutschland und Österreich vorgestellt. Dabei werden Antworten auf die Fragen gegeben, wie ein Arzt mit vorinformierten Patienten umgeht und welche Einstellungen zu den Themen „Informationsangebote“ und „Vorinformationen“ vorherrschen. Des Weiteren wurde erhoben, wie sich Mediziner einen idealen Patient vorstellen und inwiefern sich dieser vom vorinformierten Patient unterscheidet. Der Schwerpunkt innerhalb des empirischen Teils liegt in der Frage nach einem Zusammenhang zwischen der Einstellung des Arztes gegenüber vorinformierten Patienten und bestimmten Faktoren wie sein Alter, seine Internetnutzung oder die Anzahl seiner täglichen Patienten. Ergebnisse der Studie sind, dass es einen signifikant negativen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Patienten, die ein Arzt pro Tag empfängt und seiner Einstellung zu vorinformierten Patienten gibt. Je mehr Patienten also ein Arzt pro Tag hat, desto negativer beurteilt er vorinformierte Patienten. Ferner konnotieren Ärzte den idealen Patient mit deutlich positiveren Eigenschaften, als den vorinformierten Patient. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung ist, dass Ärzte, die Entscheidungen vornehmlich nach dem shared decision model treffen, Vorinformationen grundsätzlich besser bewerten, als Anhänger des paternalistischen models. Diese Ärzte stellen sich den idealen Patient weiterhin vornehmlich als vorinformiert vor.
Keywords (deu)
GesundheitskommunikationArzt-Patient-BeziehungArzt-Patient-Kommunikation
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1325102
rdau:P60550 (deu)
144 Seiten : Diagramme
Number of pages
145
Members (1)
Title (deu)
Ärzte und vorinformierte Patienten
eine quantitative Analyse über die Einstellung von deutschen und österreichischen Allgemeinmedizinern zu Patienteninformationen und eigenständig informierten Patienten
Author
Marie-Dominique Bernadette Schneider
Abstract (deu)
Die neuen Medien und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung führen dazu, dass sich Personen immer öfter über Gesundheitsthemen informieren und sich medizinisches Wissen auch über andere Medienkanäle aneignen. Dieses Wissen bringen sie gegebenenfalls in die nächste Sprechstunde bei ihrem Arzt ein und können durch diesen Umstand als „vorinformierte Patienten“ bezeichnet werden. Dieser Vorgang birgt Konfliktpotenzial, da die zusätzlichen Informationen die Kommunikation und dadurch auch die Beziehung zwischen Arzt und Patient verändern können. Die vorliegende Forschungsarbeit beschäftigt sich im theoretischen Teil zunächst kritisch mit diesem Sachverhalt und will verstehen, um welche Menschen es sich konkret bei vorinformierten Patienten handelt und wie diese beim Arzt wahrgenommen werden. Darüber hinaus geht es um die Veränderungen im Umgang zwischen Arzt und Patient durch die sogenannten Vorinformationen. In diesem Zusammenhang werden auch aktuelle Modelle zu dieser Thematik vorgestellt, zu welchen das paternalistic decision model, das informed decision model und das shared decision model gehören. Sie beschreiben das Verhältnis zwischen Arzt und Patient im Zuge von medizinischen Entscheidungen. Im empirischen Teil werden die Ergebnisse der quantitativen Online-Befragung von 145 Allgemeinmedizinern aus Deutschland und Österreich vorgestellt. Dabei werden Antworten auf die Fragen gegeben, wie ein Arzt mit vorinformierten Patienten umgeht und welche Einstellungen zu den Themen „Informationsangebote“ und „Vorinformationen“ vorherrschen. Des Weiteren wurde erhoben, wie sich Mediziner einen idealen Patient vorstellen und inwiefern sich dieser vom vorinformierten Patient unterscheidet. Der Schwerpunkt innerhalb des empirischen Teils liegt in der Frage nach einem Zusammenhang zwischen der Einstellung des Arztes gegenüber vorinformierten Patienten und bestimmten Faktoren wie sein Alter, seine Internetnutzung oder die Anzahl seiner täglichen Patienten. Ergebnisse der Studie sind, dass es einen signifikant negativen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Patienten, die ein Arzt pro Tag empfängt und seiner Einstellung zu vorinformierten Patienten gibt. Je mehr Patienten also ein Arzt pro Tag hat, desto negativer beurteilt er vorinformierte Patienten. Ferner konnotieren Ärzte den idealen Patient mit deutlich positiveren Eigenschaften, als den vorinformierten Patient. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung ist, dass Ärzte, die Entscheidungen vornehmlich nach dem shared decision model treffen, Vorinformationen grundsätzlich besser bewerten, als Anhänger des paternalistischen models. Diese Ärzte stellen sich den idealen Patient weiterhin vornehmlich als vorinformiert vor.
Keywords (deu)
GesundheitskommunikationArzt-Patient-BeziehungArzt-Patient-Kommunikation
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1325103
Number of pages
145