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Title (deu)
Ethische Dimensionen des Sports
Author
Katharina Quendler
Adviser
Konrad Paul Liessmann
Assessor
Konrad Paul Liessmann
Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Arbeit wird deutlich aufgezeigt, dass Sport in vielerlei Hinsicht wichtig und förderlich für eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist. Motivation, Ziel und Aufbau werden im ersten Kapitel erläutert. Das zweite Kapitel behandelt die Werte, wie sie in der Philosophie Fuß gefasst haben und den Wandel, dem sie unterliegen. Nachdem die antiken Philosophen auf der Suche nach dem „Guten“ an sich und nach einem „guten Leben“ waren, war der Wertebegriff wie wir ihn heute kennen, damals noch nicht geläufig. Er wurde erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Bereich der Philosophie eingegliedert und löste gewissermaßen den Begriff des „Guten“ ab. Die Wertephilosophie, auch Axiologie genannt, beschäftigt sich auf drei verschiedenen Ebenen mit der Wertethematik. Die normative Axiologie stellt Theorien über Werte und Normen auf und formuliert Kriterien für die darauffolgende Praxis. Die Meta-Axiologie beschäftigt sich mit den Vorgängen, die während des Wertens mit uns passieren. Die deskriptive Axiologie beschreibt schlussendlich die tatsächliche Praxis des Wertens, wie sie in den unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens durchgeführt wird. Die Axiologie unterscheidet weiters zwischen extrinsischen Werten und intrinsischen Werten. Letztere werden zusätzlich von inhärenten Werten unterschieden. Die Wertewandelforschung beschäftigt sich einerseits mit dem Wandel der Werte Einzelner, andererseits mit den Werten der Gesellschaft oder einzelner Gruppen. In diesem Teil der Arbeit werden die verschiedenen Bereiche beschrieben, die vom Wertewandel betroffen sind, bevor abschließend auf die Werte im Sport eingegangen wird. Das dritte Kapitel hat den Sport selbst zum Thema. Nach einer Definition des Begriffs „Sport“ werden die verschiedenen Bereiche des Sports - Freizeitsport, Breitensport, Leistungssport und Hochleistungssport – unterschieden und beschrieben. Anschließend wird vorerst von der These ausgegangen, dass sich der Sport aus den drei Bereichen Bewegung, Leistung und Spiel zusammensetzt. Nachdem diese drei Bereiche umfangreich behandelt wurden, wird diese These verworfen, da deutlich klargestellt wurde, dass Sport viel mehr als nur Bewegung, Leistung und Spiel darstellt, sondern eine wichtige Säule der Erziehung ist und als Schule des Lebens gilt. Um dies zu verdeutlichen werden in weiterer Folge drei Projekte vorgestellt, die zur Friedenserziehung, zur Resozialisierung und zur Aufklärung und Entwicklung eingesetzt werden: Sports4Peace, School of Hard Knocks und Bhubesi Pride. Im vierten Kapitel wird auf die vielen Facetten der Sportphilosophie hingewiesen. Sie lässt sich in drei verschiedene Disziplinen einteilen – Sportanthropologie, Sportethik und Sportästhetik – und analysiert sehr viele sportspezifische Themen aus unterschiedlichen philosophischen Ansätzen. Die Sportethik nimmt in der Sportphilosophie eine große Rolle ein und wird in dieser Arbeit ausführlich behandelt. Die co-existentiale Sportethik, die universalistische Diskursethik, die vermittelnd-funktionale Sportethik und die utilitaristische Sportethik sind die vier umfangreichsten sportethischen Ansätze und werden in dieser Arbeit beschrieben. Aus den vielen Bereichen der Sportethik werden die beiden elementaren Themen Fairness und Doping besprochen. Nachdem ich mich intensiv mit der Dopingproblematik auseinandergesetzt habe, behandelt Kapitel 5 weitere Problemfelder des Sports. Sehr interessant ist, dass die Gründung von Sportvereinen in den 60er Jahren von Unternehmern forciert wurde, damit die Arbeiter sich nicht politisch betätigen. Außerdem wird eine interessante Verknüpfung zwischen Arbeitsplatz und Sportverein aufgezeigt. Dieses Kapitel beschäftigt sich aber auch mit der Professionalisierung und Kommerzialisierung des Sports und dem damit verbundenen ökonomischen Stellenwert von sportlichen Großveranstaltungen. Die Fußball WM 2014 in Brasilien gilt als gutes Beispiel für diese Problematik. Abschließend wird der Olympismus als Ursprung der Sportethik skizziert. Es wird erneut aufgezeigt, dass Sport zur Persönlichkeitsbildung und sogar zur Schaffung einer besseren Welt beitragen kann. Soviele Problemfelder der Sport auch aufweisen mag, möchte ich nochmals darauf aufmerksam machen, dass man im Sport wachsen kann und die genannten Olympischen Werte nicht nur im Sport sondern auch im alltäglichen Leben essentiell sind. Es ist meiner Meinung nach durchaus möglich, persönliche Bestleistungen zu erreichen und zugleich anderen Menschen mit Respekt und Freundschaft gegenüberzutreten. Wer dies im Sport praktiziert, nimmt diese Einstellung auch in den Alltag mit. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hat sich herausgestellt, dass die ethischen Dimensionen des Sports viel breiter sind als man zu denken wagt. „Sport has the power to change the world. It has the power to inspire, it has the power to unite people in a way that little else does. It speaks to youth in a language they understand. Sport can create hope, where once there was only despair. It is more powerful than governments in breaking down racial barriers. It laughs in the face of all types of discrimination". (Nelson Mandela, Inaugural Laureus Lifetime Achievement Award, Monaco 2000)
Keywords (deu)
SportWerte
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1325512
rdau:P60550 (deu)
127 Seiten : Illustrationen
Number of pages
126
Members (1)
Title (deu)
Ethische Dimensionen des Sports
Author
Katharina Quendler
Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Arbeit wird deutlich aufgezeigt, dass Sport in vielerlei Hinsicht wichtig und förderlich für eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist. Motivation, Ziel und Aufbau werden im ersten Kapitel erläutert. Das zweite Kapitel behandelt die Werte, wie sie in der Philosophie Fuß gefasst haben und den Wandel, dem sie unterliegen. Nachdem die antiken Philosophen auf der Suche nach dem „Guten“ an sich und nach einem „guten Leben“ waren, war der Wertebegriff wie wir ihn heute kennen, damals noch nicht geläufig. Er wurde erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Bereich der Philosophie eingegliedert und löste gewissermaßen den Begriff des „Guten“ ab. Die Wertephilosophie, auch Axiologie genannt, beschäftigt sich auf drei verschiedenen Ebenen mit der Wertethematik. Die normative Axiologie stellt Theorien über Werte und Normen auf und formuliert Kriterien für die darauffolgende Praxis. Die Meta-Axiologie beschäftigt sich mit den Vorgängen, die während des Wertens mit uns passieren. Die deskriptive Axiologie beschreibt schlussendlich die tatsächliche Praxis des Wertens, wie sie in den unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens durchgeführt wird. Die Axiologie unterscheidet weiters zwischen extrinsischen Werten und intrinsischen Werten. Letztere werden zusätzlich von inhärenten Werten unterschieden. Die Wertewandelforschung beschäftigt sich einerseits mit dem Wandel der Werte Einzelner, andererseits mit den Werten der Gesellschaft oder einzelner Gruppen. In diesem Teil der Arbeit werden die verschiedenen Bereiche beschrieben, die vom Wertewandel betroffen sind, bevor abschließend auf die Werte im Sport eingegangen wird. Das dritte Kapitel hat den Sport selbst zum Thema. Nach einer Definition des Begriffs „Sport“ werden die verschiedenen Bereiche des Sports - Freizeitsport, Breitensport, Leistungssport und Hochleistungssport – unterschieden und beschrieben. Anschließend wird vorerst von der These ausgegangen, dass sich der Sport aus den drei Bereichen Bewegung, Leistung und Spiel zusammensetzt. Nachdem diese drei Bereiche umfangreich behandelt wurden, wird diese These verworfen, da deutlich klargestellt wurde, dass Sport viel mehr als nur Bewegung, Leistung und Spiel darstellt, sondern eine wichtige Säule der Erziehung ist und als Schule des Lebens gilt. Um dies zu verdeutlichen werden in weiterer Folge drei Projekte vorgestellt, die zur Friedenserziehung, zur Resozialisierung und zur Aufklärung und Entwicklung eingesetzt werden: Sports4Peace, School of Hard Knocks und Bhubesi Pride. Im vierten Kapitel wird auf die vielen Facetten der Sportphilosophie hingewiesen. Sie lässt sich in drei verschiedene Disziplinen einteilen – Sportanthropologie, Sportethik und Sportästhetik – und analysiert sehr viele sportspezifische Themen aus unterschiedlichen philosophischen Ansätzen. Die Sportethik nimmt in der Sportphilosophie eine große Rolle ein und wird in dieser Arbeit ausführlich behandelt. Die co-existentiale Sportethik, die universalistische Diskursethik, die vermittelnd-funktionale Sportethik und die utilitaristische Sportethik sind die vier umfangreichsten sportethischen Ansätze und werden in dieser Arbeit beschrieben. Aus den vielen Bereichen der Sportethik werden die beiden elementaren Themen Fairness und Doping besprochen. Nachdem ich mich intensiv mit der Dopingproblematik auseinandergesetzt habe, behandelt Kapitel 5 weitere Problemfelder des Sports. Sehr interessant ist, dass die Gründung von Sportvereinen in den 60er Jahren von Unternehmern forciert wurde, damit die Arbeiter sich nicht politisch betätigen. Außerdem wird eine interessante Verknüpfung zwischen Arbeitsplatz und Sportverein aufgezeigt. Dieses Kapitel beschäftigt sich aber auch mit der Professionalisierung und Kommerzialisierung des Sports und dem damit verbundenen ökonomischen Stellenwert von sportlichen Großveranstaltungen. Die Fußball WM 2014 in Brasilien gilt als gutes Beispiel für diese Problematik. Abschließend wird der Olympismus als Ursprung der Sportethik skizziert. Es wird erneut aufgezeigt, dass Sport zur Persönlichkeitsbildung und sogar zur Schaffung einer besseren Welt beitragen kann. Soviele Problemfelder der Sport auch aufweisen mag, möchte ich nochmals darauf aufmerksam machen, dass man im Sport wachsen kann und die genannten Olympischen Werte nicht nur im Sport sondern auch im alltäglichen Leben essentiell sind. Es ist meiner Meinung nach durchaus möglich, persönliche Bestleistungen zu erreichen und zugleich anderen Menschen mit Respekt und Freundschaft gegenüberzutreten. Wer dies im Sport praktiziert, nimmt diese Einstellung auch in den Alltag mit. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hat sich herausgestellt, dass die ethischen Dimensionen des Sports viel breiter sind als man zu denken wagt. „Sport has the power to change the world. It has the power to inspire, it has the power to unite people in a way that little else does. It speaks to youth in a language they understand. Sport can create hope, where once there was only despair. It is more powerful than governments in breaking down racial barriers. It laughs in the face of all types of discrimination". (Nelson Mandela, Inaugural Laureus Lifetime Achievement Award, Monaco 2000)
Keywords (deu)
SportWerte
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1325513
Number of pages
126