Abstract (deu)
In dieser Diplomarbeit beschäftige ich mich mit den Fragen wie sich Herrscher des 14. Jhdts. im HRR darstellten und warum sie dies so taten, wie sie es taten. Ich beantworte diese zwei Fragen mithilfe der Beispiele der Herrscherselbstdarstellungen Karls IV. aus dem Hause Luxemburg und Ludwig IV. aus dem Hause Wittelsbach. Ich analysiere dabei drei ausgewählte Aspekte der Herrscherselbstdarstellung: Frömmigkeit, Bildung und die Beziehung zum Papst bzw. zur Kurie. Meine Untersuchungsmethode ist die Analyse von Quellen und Sekundärliteratur.
Ergebnistechnisch wurde durch die Arbeit folgendes festgestellt:
1. Frömmigkeit war ein zur damaligen Zeit wichtiger Aspekt herrscherlicher Selbstdarstellung. Beide Herrscher stellten sich als fromme Herrscher dar, wobei dies Karl IV. noch ausgiebiger tat als Ludwig IV. Sie dürften dies aus machtpolitischen Gründen getan haben, aber auch, weil sie wirklich fromm gewesen sein dürften.
2. In puncto Beziehung zur Kurie bzw. zu den Päpsten kann nicht von einem eindeutigen Ideal des 14. Jhdts. gesprochen werden, Karl stellte sich als pro-, Ludwig als antipäpstlich dar. Die jeweilige Darstellung dürfte wieder stark machtpolitisch begründet sein. Beide Herrscher wollten durch ihre unterschiedlichen Stilisierungsweisen ihre Macht ausbauen.
3. Auch Weisheit/Klugheit wurde zur damaligen Zeit als herrscherliches Attribut verlangt, die Bildungsideale änderten sich jedoch im Übergang vom Hoch- zum Spätmittelalter. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich beide Herrscher als klug darstellen, und beide teils auf eine eher konservative, dem Hochmittelalter verhaftete, und teils progressive Art und Weise. Auch in der Begründung dieser Selbstdarstellung kann von machtpolitischen Faktoren als zentralen gesprochen werden.