Title (deu)
Die Sowjetunion und die Vereinigung der beiden deutschen Staaten
eine Analyse sowjetischer Gesprächsprotokolle und Pressemeldungen
Author
Barbara Danek
Advisor
Sybille Steinbacher
Assessor
Sybille Steinbacher
Abstract (deu)
Die deutsch-deutsche Wiedervereinigung ist eines der wichtigsten und jüngsten Themen der deutschen und europäischen Geschichte. Sie markiert nicht nur das Ende des Kalten Krieges und der Nachkriegszeit, sondern auch den Beginn des Zerfalls der Sowjetunion. Obwohl das Interesse an der Erforschung der Wiedervereinigung ungebrochen ist, wurde die sowjetische Perspektive darauf bislang nur oberflächlich behandelt. Diese Arbeit nimmt die Rolle, das Vorgehen und die Ziele der Sowjetunion in den Verhandlungen der äußeren Angelegenheiten eines zukünftig vereinten Deutschland in den Blick. Michail Gorbatschow vollführte im Rahmen der Verhandlungsgespräche eine Wende von der initialen Ablehnung einer deutschen Einheit hin zu deren Akzeptanz. Im Besonderen wird deshalb nach den Bedingungen und Einflüssen auf die Entscheidungsfindung des sowjetischen Generalsekretärs gefragt. Eine qualitative Inhaltsanalyse sowjetischer und bundesdeutscher Gesprächsprotokolle sowie sowjetischer Zeitungsartikel aus der Pravda zeigt, dass vor allem wirtschaftlicher und innenpolitischer Druck aus der Sowjetunion das Vorgehgen des Generalsekretärs beeinflussten. Seine umfassende Reformpolitik des sowjetischen Staates, der Wirtschaft und Gesellschaft war Auslöser der Veränderungen nicht nur in Ost-, sondern auch in Mitteleuropa. Die Annäherung zwischen Ost und West, als Folge der sowjetischen Reformen, war wiederum Voraussetzung für die europäische wie die deutsche Einheit. Schließlich ermöglichte es die Lösung der deutschen Frage, dass Gorbatschow die drängenden innenpolitischen Probleme der Sowjetunion in Angriff nahm – nun, da dieser Krisenherd beseitigt war. Dass sein Land 1990 gleichwohl kurz vor dem Zusammenbruch stand, ahnte er kaum.
Abstract (eng)
The German reunification is one of the most significant events of recent German and European history. It symbolises not only the end of the Cold War and the post-war era, but also the beginning of the Soviet Union’s breakup. Although the interest in Cold-War-Research is unabated, the Soviet perspective on the process of German reunification is hardly documented. This Diploma thesis attempts to answer questions concerning the initial role, tactic and aims of the Soviet Union during the negotiations regarding the foreign affairs of future unified Germany. The circumstances and relations which influenced Michail Gorbatschow’s decision to accept the unification of Eastern and Western Germany, although he initial refused it, are of particular interest. Through an analysis of Soviet and German conversation transcripts and newspaper articles, published by the Soviet Pravda, these influences are described. The results of this qualitative content analysis illustrate that particularly economic and internal political pressure influenced Gorbatschow’s approach. The extensive reform policy in the Soviet Union, initiated by Gorbatschow himself, seemed to be the catalyst of the great changes not only in Eastern, but also in Middle Europe. Furthermore, the rapprochement of the East and West, as an effect of these Soviet reforms, was an important requirement for the European as well as for the German unification. Finally, the resolving of the “German question”, as this problem was called, enabled Gorbatschow to devote himself to serious problems concerning internal politics of the Soviet Union, which was at the point of breakup in 1990.
Keywords (eng)
contemporary historyGorbatschowPravdaGerman unification
Keywords (deu)
ZeitgeschichteGorbatschowPravdadeutsche Einheit
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
150 Seiten
Number of pages
150
Study plan
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Russisch
[UA]
[190]
[313]
[362]
Members (1)
Title (deu)
Die Sowjetunion und die Vereinigung der beiden deutschen Staaten
eine Analyse sowjetischer Gesprächsprotokolle und Pressemeldungen
Author
Barbara Danek
Abstract (deu)
Die deutsch-deutsche Wiedervereinigung ist eines der wichtigsten und jüngsten Themen der deutschen und europäischen Geschichte. Sie markiert nicht nur das Ende des Kalten Krieges und der Nachkriegszeit, sondern auch den Beginn des Zerfalls der Sowjetunion. Obwohl das Interesse an der Erforschung der Wiedervereinigung ungebrochen ist, wurde die sowjetische Perspektive darauf bislang nur oberflächlich behandelt. Diese Arbeit nimmt die Rolle, das Vorgehen und die Ziele der Sowjetunion in den Verhandlungen der äußeren Angelegenheiten eines zukünftig vereinten Deutschland in den Blick. Michail Gorbatschow vollführte im Rahmen der Verhandlungsgespräche eine Wende von der initialen Ablehnung einer deutschen Einheit hin zu deren Akzeptanz. Im Besonderen wird deshalb nach den Bedingungen und Einflüssen auf die Entscheidungsfindung des sowjetischen Generalsekretärs gefragt. Eine qualitative Inhaltsanalyse sowjetischer und bundesdeutscher Gesprächsprotokolle sowie sowjetischer Zeitungsartikel aus der Pravda zeigt, dass vor allem wirtschaftlicher und innenpolitischer Druck aus der Sowjetunion das Vorgehgen des Generalsekretärs beeinflussten. Seine umfassende Reformpolitik des sowjetischen Staates, der Wirtschaft und Gesellschaft war Auslöser der Veränderungen nicht nur in Ost-, sondern auch in Mitteleuropa. Die Annäherung zwischen Ost und West, als Folge der sowjetischen Reformen, war wiederum Voraussetzung für die europäische wie die deutsche Einheit. Schließlich ermöglichte es die Lösung der deutschen Frage, dass Gorbatschow die drängenden innenpolitischen Probleme der Sowjetunion in Angriff nahm – nun, da dieser Krisenherd beseitigt war. Dass sein Land 1990 gleichwohl kurz vor dem Zusammenbruch stand, ahnte er kaum.
Abstract (eng)
The German reunification is one of the most significant events of recent German and European history. It symbolises not only the end of the Cold War and the post-war era, but also the beginning of the Soviet Union’s breakup. Although the interest in Cold-War-Research is unabated, the Soviet perspective on the process of German reunification is hardly documented. This Diploma thesis attempts to answer questions concerning the initial role, tactic and aims of the Soviet Union during the negotiations regarding the foreign affairs of future unified Germany. The circumstances and relations which influenced Michail Gorbatschow’s decision to accept the unification of Eastern and Western Germany, although he initial refused it, are of particular interest. Through an analysis of Soviet and German conversation transcripts and newspaper articles, published by the Soviet Pravda, these influences are described. The results of this qualitative content analysis illustrate that particularly economic and internal political pressure influenced Gorbatschow’s approach. The extensive reform policy in the Soviet Union, initiated by Gorbatschow himself, seemed to be the catalyst of the great changes not only in Eastern, but also in Middle Europe. Furthermore, the rapprochement of the East and West, as an effect of these Soviet reforms, was an important requirement for the European as well as for the German unification. Finally, the resolving of the “German question”, as this problem was called, enabled Gorbatschow to devote himself to serious problems concerning internal politics of the Soviet Union, which was at the point of breakup in 1990.
Keywords (eng)
contemporary historyGorbatschowPravdaGerman unification
Keywords (deu)
ZeitgeschichteGorbatschowPravdadeutsche Einheit
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
150