Abstract (deu)
Im Zeitalter der immerwährenden Bewegung, Weiterentwicklung und Veränderung technologischer Möglichkeiten, übernimmt flächendeckende Überwachung eine essentielle Rolle in unserer Gesellschaft und tritt als Bedrohung unserer Individualität und Privatsphäre in Erscheinung. Prekäre Vorfälle, in welchen Sicherheit der Gesellschaft nicht mehr gewährleistet werden konnte, wie beispielsweise die Terroranschläge des 11. Septembers 2001, resultierten in einer Verstärkung der Überwachungsmaßnahmen, zu den verwendeten Techniken zählen unter anderem städtische, körperliche sowie digitale Überwachung ausgehend von den Regierungen in Amerika und weiten Teilen Europas. Jene vieldiskutierte Tendenz der strikteren Überwachung hielt auch Einzug in der Literatur und inspirierte vor allem amerikanische Autor/innen dystopischer Jugendliteratur. Zwei populäre und repräsentative Werke hierfür sind Suzanne Collins’ Romantrilogie Die Tribute von Panem sowie Veronica Roths Trilogie Die Bestimmung. Der theoretische Teil der Diplomarbeit diskutiert die bedeutsamsten Konzepte der Überwachung von Lyon, Van der Ploeg und Andrejevic. Weiters werden Foucaults sowie Benthams Konzeptionen des Panoptikon eingeführt und deren modernere Auffassung in Beziehung mit den ursprünglichen Entwürfen gesetzt. Die theoretischen Überlegungen legen das Fundament für den literatur-analytischen Teil der Diplomarbeit, in welchem die zwei obengenannten Romantrilogien von Collins und Roth in den Fokus rücken, und hierbei hinsichtlich ihrer Repräsentationen von Überwachung und Panoptismus analysiert werden. Die Prämisse der Diplomarbeit ist die Darlegung der komplexen Dependenz zwischen Überwachung, Panoptismus und Dystopie und soll zeigen ob der dystopische Schauplatz die Hervorbringung eines totalitären, überwachenden Regimes beeinflusst. Die primäre Zielsetzung der Arbeit ist es, festzulegen, in welcher Hinsicht die post-apokalyptische Szenerie panoptische Kontrolle Überwachung und allumfassende Überwachung ermöglicht.