Abstract (deu)
Die Präzession der Erdachse hat große Auswirkung auf die von der Erde aus gesehenen Sternpositionen. Über den Lauf der Jahrtausende werden Veränderungen am Sternenhimmel sichtbar. Mithilfe von astronomischen Algorithmen können die Positionen der Sterne und deren Veränderungen über längere Zeiträume berechnet werden. Bei kleineren Zeiträumen kann die Eigenbewegung der Sterne vernachlässigt werden, bei größeren muss diese berücksichtigt werden. In dieser Arbeit werden die ursprünglichen Sternpositionen von Sternen bis zur 4.5 ten visuellen Magnitude, bezogen auf die Epoche J2000.0, rückwärts bis zum Jahr - 20 000 berechnet und mit den berechneten Werten positionstabellen und Sternkarten erstellt.
Auch wenn die Präzession der Erdachse früheren Kulturen noch unbekannt war, ist es möglich, dass diese bereits die Verschiebung der Sternpositionen über mehrere Generationen hinweg beobachten konnten. So ist es vorstellbar, dass sich die Kenntnis vom sich verändernden Sternenhimmel in Traditionen und Geschichten im Verlauf der Generationen verbreitet und erhalten hat. Hier wird eine der ältesten noch fortbestehenden Kulturen der Welt - die Kultur der Aborigines, der Ureinwohner Australiens - auf astronomische Kenntnisse und Hinweisen auf eine Überlieferung zu Sternpositionen untersucht.
In den Traditionen und Geschichten der Aborigines kann viel astronomisches Wissen gefunden werden, welches hier auszugsweise angeführt wird. Außerdem wird als Beispiel, wie Beobachtungen der Effekte der Präzession in Traditionen weitergegeben werden können, der Mithras Kult angeführt und eine mögliche astronomische Deutung der von diesem verwendeten Symbolik diskutiert.
Das im Rahmen dieser Arbeit erstellte Programm kann leicht für verschiedene Positionen auf der Erde adaptiert werden um so weitere Untersuchungen zu unterstützen.