Abstract (deu)
Tirol spielte für den Warenaustausch zwischen Mitteleuropa und Italien seit dem Mittelalter und besonders in der Frühen Neuzeit eine große Rolle, da über den Brenner- und den Re-schenpass große Mengen an Gütern über den Alpenhauptkamm gebracht wurden. Sofern die Produkte aus dem Mittelmeerraum nicht im Land blieben, wurden sie teilweise in Hall auf große Schiffe verladen und von dort auf dem Wasserweg in den Donauraum transportiert. Besonders Linz und Wien waren dabei häufig das Ziel dieser Fahrten. Von der in Oberöster-reich gelegenen Mautstelle in Aschach an der Donau sind zahlreiche Rechnungsbücher über-liefert, welche detaillierte Analysen des Transports und Handels auf der Donau ermöglichen. Im Untersuchungszeitraum dieser Arbeit, welcher sich auf die Jahre von 1728 bis 1731 er-streckt, kamen etwa 860 Schiffe und Schiffsverbände von Tirol nach Aschach. Hauptsächlich stammten diese Fahrzeuge von Frächtern aus Hall oder Kufstein. Die bedeutendsten Trans-portgüter auf dieser Route waren Früchte, Wein, Seidenware, Seide, Käse, Reis, Kastanien, Öl, Oliven und Schokolade. Auch Personen wählten immer wieder den Wasserweg für Reisen von Tirol in den Donauraum.