Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage ob die im späten Mittelalter durch die Katholische Kirche vorgegebenen Sexualnormen, Einlass in die Darstellungen des Jüngsten Gerichtes (Apokalypse) in den Bereich von Literatur (Ars moriendi) und darin verwendete Bilder, sowie Tafelmalerei gefunden haben und wenn ja, wie sie dargestellt wurden. Für dieses Unternehmen wird zunächst die Gesellschaft des 15. Jahrhunderts charakterisiert und deren Ausdrucksformen der Religiosität vor dem Hintergrund der Vorstellungen vom Sterben und dem Jüngsten Gericht wiedergegeben. Hierfür werden zunächst spezifisch Beichtspiegel und vor allem die Literaturgattung der Ars moriendi und schließlich die dort als Bildausstattung verwendeten Darstellungen vor dem Hintergrund des letzten Buches der Bibel, der Apokalypse analysiert. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird auf drei Darstellungen des Jüngsten Gerichts eingegangen; jene von Rogier van der Weyden, Albrecht Dürer und Hans Memling. Durch die Anwendung des theoretischen Konzepts der Bildanalyse werden diese Werke auf ihre Repräsentationen in Hinblick auf die damalige Gesellschaft und ein besonderer Fokus auf vorhandene Thematisierung der Normen hinsichtlich Sexualverhaltens gelegt. Das Resultat dieser Analyse ist, dass es in den hier ausgewählten Werken nur wenige Referenzen zu den Sexualnormen der damaligen Zeit gibt. Da es sich hierbei jedoch nur um einen minimalen Bruchteil an allenfalls zu analysierenden Bildern und Texten handelt, ist es schwer eine allgemein gültige Aussage zu kreieren aus welchem Grund weitere Forschung auf dem Gebiet der Bildanalyse mit Fokus auf Sexualität ratsam wäre.