Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde versucht, ein Bild der Gesamtsituation Italiens während des faschistischen Regimes bis 1945 darzustellen, in welcher sich das Land mit verschiedenen politischen und sozialen Ereignissen konfrontiert sah. Dabei spielten vor allem die Faschisierung des Landes und der Presse sowie die Verbreitung antisemitischen Gedankengutes eine enorme Rolle.
Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema der «Shoah in Italien» in dieser Diplomarbeit lässt sich feststellen, dass der Anteil der Juden und Jüdinnen in Italien angesichts der Größe des Landes äußerst gering war, wodurch es vor der offiziellen antisemitischen Politik des faschistischen Regimes auch zu keinen wesentlichen Problemen zwischen der jüdischen Bevölkerung und den restlichen Staatsbürgern bzw. Staatsbürgerinnen kam. Der antisemitische Weg der Regierung wurde von einer propagandistisch ausgerichteten Presse vorbereitet und auch während des gesamten explizit antisemitischen politischen Weges des Regimes begleitet. Die Presse fungierte als kontrolliertes Sprachrohr der Regierung, die es sich zur Aufgabe machte, den Hass gegenüber den Juden und Jüdinnen in Italien zu schüren und die restliche Bevölkerung zu faschisieren und zu einer antisemitischen Einstellung hinzuführen. Die gut integrierte jüdische Gemeinschaft Italiens wurde durch diese gedemütigt und denunziert und erfuhr durch die Rassegesetze, die nach und nach ab dem Jahre 1938 eingeführt wurden, weitere enorme Einschränkungen, nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Bereich. Ihr Leiden gipfelte in den Verhaftungen und Deportationen, von denen sie bis zuletzt gehofft hatten, verschont zu bleiben. Ein Einschreiten des Papstes wurde durchgängig von verschiedensten Seiten nicht nur innerhalb Italiens, sondern aus ganz Europa gefordert. Doch eine öffentliche Stellungnahme zu den schrecklichen Ereignissen fand von Seiten des Papstes Pius XII. augenscheinlich aus Angst die Situation zu verschlechtern, nicht statt. Viele Kirchenvertreter und Vertreterinnen handelten daher autonom und konnten so vielen jüdischen Männern, Frauen und Kindern das Leben retten. Auch der Wandel der anfänglichen Gleichgültigkeit der «arischen» Italiener und Italienerinnen zur Solidarität bewahrte viele Menschen vor dem Tod.