Abstract (deu)
Artemia franciscana (Crustacea: Branchiopoda) kann, kontrolliert durch die aktuellen Umwelteinflüsse, zwischen zwei verschiedenen reproduktiven Wegen wählen. Das adulte Weibchen produziert bei günstigen Umständen Embryonen, die sofort nach der vollendeten Entwicklung zu schlüpfen (ovoviviparie), oder metabolisch inaktive Embryonen, namentlich „Cysten“, entwickeln sich, welche im Gastrula Stadium ihrer Entwicklung stoppen. Diese „Cysten“ können das saisonale Austrocknen ihres Habitats überleben, um sich dann wieder durch Wasserzufuhr weiterzuentwickeln. Durch eine vielschichtige Eischale sind sie vor aggressiven Umwelteinflüssen ohne Wasser geschützt.
Naturwissenschaftler sind fasziniert von den Überlebensstrategien von Artemia franciscana. Daher dient die Eientwicklung der „Cysten“ als gutes Beispiel zum Studium der Diapause. In früheren Studien wurde durch die Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) über die Morphologie der Reproduktionsorgane und die Prozesse der Fertilisation, Vitellogenese und Oogenese berichtet. Dennoch sind bestehende Daten teilweise durch Fixierungsprobleme, wie Extraktion von Zellmaterial, behaftet. Vor allem die Dauereier der Krebstiere sind durch ihre dicke, vielschichtige Eischale schwer mit der konventionellen chemischen Methode für TEM zu fixieren, da sie das Eindringen der Fixative verhindert.
Durch einen neuen Versuch das Gewebe in einer besseren Qualität darzustellen, wurde in dieser Studie wurde das Gewebe von Artemia franciscana mittels Cryofixierung generiert. Proben wurden per „High Pressure Freezing“ (HPF) und anschließender „Automatic Freeze Substitution“ mit einer Osmium/ Aceton Mischung behandelt und anschließen in „Low Viscosity Resin“ eingebettet. Durch diese Methode konnte die Ultrastruktur der Zellen erhalten und typische Artefakte, die durch die chemische Fixierung bei Raumtemperatur entstehen, vermieden werden. Außerdem wurde auch die Beschleunigung des Substitutionsprozesses, durch die Zuführung eines Agitationsmoduls, ermittelt. Neben der Erforschung der Ultrastruktur von A. franciscana, kann die Methode der Cryofixierung auch für andere Proben, die ähnliche Probleme während der chemischen Fixierung aufweisen, verwendet werden.