Abstract (deu)
In der heutigen Gesellschaft werden mobile Applikationen intensiv von Patienten und Nichtpatienten angenommen, besonders weil es eine unzählige Anzahl von Applikationen gibt, welche unterschiedlichsten Kategorien im Apple App Store und im Google Play Store zugeordnet werden können. Diese Arbeit untersucht, welche Rolle mobile Gesundheitsapps im Alltag für jene Menschen spielen, die gelernt haben mit einer chronischen Krankheit zu leben. Mobile Gesundheitsapps halten ihr Versprechen, indem sie den Gesundheitszustand verbessern, kos-tenspielige Interventionen vermeiden und besonders die Achtsamkeit chronisch kranker Men-schen auf ihren Gesundheitszustand lenken.
In dieser Arbeit wird die Rolle einer speziellen Gesundheitsapp untersucht. Sie heißt “mySugr Logbook” und wurde entwickelt, um Diabetikern/innen bei ihrer täglichen Therapie zu unterstützen. Hierzu wurde die vorhandene Literatur zu dem Thema Gesundheitstechnologie näher herangezogen, wo unter anderem über die ferngesteuerten Pflegetechnologien berichtet wird, die einen Patienten / eine Patientin dazu befähigen (vor allem ältere Menschen), selbst-ständig ihr Leben in ihrer gewohnten Umgebung zu meistern.
Weiters wird der Fokus auf die Dimensionen von Gesundheitsapps gelegt, nach denen diese in Appstores kategorisiert werden. Zusätzlich werden die Elemente der Anwendung von Spielen und die personifizierte Selbstanwendung diskutiert.
Abgerundet wird der Literaturbereich mit der Betrachtung von Patienten und deren me-dizinischem Wissen. Es wird auch das Konzept von heterogenen Netzwerken sowie Anleitungen, welche in dem Bereich von STS entwickelt wurden (auch bekannt als Actor Network Theorie), vorgestellt, die Beziehung zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Akteuren zu prüfen, d.h. zwischen Nutzern und mobilen Gesundheitsapps, speziell zwischen Diabetikern/innen und „mySugr Logbook“ App.
Diese Arbeit geht von zwei Fragestellungen aus. Zum einen stellt sich die Frage, ob Di-abetiker/innen die App “mySugr Logbook” nutzen und wie sie diese in ihren Alltag integrieren. Die zweite Frage ist, welche Rolle die App im Umgang der Diabetes-Patienten mit ihrer Krankheit spielt. Hierfür wurden qualitative (halbstrukturierte) Interviews geführt. Die Ergebnisse sind aufschlussreich und liefern Antworten auf die gestellten wissenschaftlichen Fragen. Weiters wird dargestellt, wie Diabetiker/innen auf diese App aufmerksam und Benutzer eben dieser wurden und wie sie diese in ihren regulären Therapieablauf integrieren. Darüber hinaus werden die Re-sultate, Schlussfolgerungen sowie Anregungen für zukünftige Forschung diskutiert.