Abstract (deu)
Das Thema frei verfügbarer Daten sollte auch im Bereich der Kartographie ausführlich diskutiert werden, da ein großer Teil von Daten aller Art einen räumlichen Bezug hat und somit für die Kartographie von Relevanz ist. Österreich hat im Zuge der Entwicklung bezüglich Open Govern-ment Data in Europa eine Führungsrolle eingenommen. Unter Berücksichtigung dieser Trends ist es das Ziel dieser Arbeit herauszufinden, ob es möglich ist eine vollwertige topographische Hoch-gebirgskarte im Maßstab 1:25.000 aus frei verfügbaren Daten zu erstellen.
In einem ersten Schritt wurden die Kriterien für die Erstellung einer professionellen topogra-phischen Karte im Hochgebirgsraum festgelegt. Dabei erfolgte nach Ausweisung der generellen Kriterien eine Differenzierung nach Maßstabsebene. Besonders wichtige Stilelemente für eine topographische Hochgebirgskarte sind vor allem die Felszeichnung, die Höhenschichtlinien sowie die Geländeschummerung. Durch die individuelle Konstellation (beziehungsweise auch das Weglassen) einzelner Elemente ergibt sich ein jeweils eigener Charakter der gesamten Karte. Diese Elemente werden allesamt aus Höhendaten gewonnen. Aus diesem Grund lag ein beson-deres Augenmerk auf den verschiedenen Quellen sowie der Weiterverarbeitung von Höhendaten. Eine Auseinandersetzung mit kartographischen Meilensteinen soll dazu beitragen diverse Stil-richtungen in der topographischen Hochgebirgskartographie vorzustellen und zu beurteilen. In einem zweiten Schritt wurden potenziell brauchbare Datenquellen erhoben und bewertet. Aus diesem Datenpool wurden für den Raum Ostösterreich brauchbare Daten miteinander verglichen und ausgewählt.
Nach der Festlegung der Kriterien einer topographischen Karte sowie der ausführlichen Daten-bestandserhebung folgte in einem praktischen Teil die exemplarische Umsetzung einer topogra-phischen Karte aus frei verfügbaren Daten. Zunächst wurde ein Untersuchungsgebiet im Bereich der Schneealpe in der Steiermark und in Niederösterreich mit verschiedenen Höhendaten im Maßstab 1:25.000 abgebildet. Um auch schlechter aufgelöste Datensätze nicht grundsätzlich als erste Priorität auszuschließen, wurde mittels zwei Generalisierungsstufen (1:50.000 und 1:200.000) versucht herauszufinden, welche Datengenauigkeit die Mindestanforderung eines Maßstabbereiches ist.
Es zeigte sich, dass die aktuelle Versorgungslage mit frei verfügbaren Daten in Österreich mehr als ausreichend ist topographische Karten zu erzeugen, welche auch kartographischen Standards genügen. -- [Printausgabe enthält 1 Kartenbeilage]