Title (deu)
Das Ideal Frau-Sein
das ,Weib' und Feminine in Nietzsches Werken"
Author
Katharina Huemer
Advisor
Arno Böhler
Assessor
Arno Böhler
Abstract (deu)
Friedrich Nietzsche gilt gemeinhin als ein misogyner Philosoph, der danach trachtet, die Frauen abzuschaffen beziehungsweise niederzuhalten. Sein berühmtester Aphorismus diesbezüglich ist derjenige aus Also sprach Zarathustra: „Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“ Sein Ziel ist es, Gegensatzpaare zu überwinden, die in der Philosophie sowie in unserem Denken vorherrschend sind. Seine Art zu schreiben, ist performativ: Er schafft zugleich ab, wovon er spricht. In seinen Werken lassen sich zahlreiche Metaphern des Weiblichen, des Mütterlichen, des Schwanger-Gehens finden und die Verwendung dieser Metaphern haben die Gemeinsamkeit, dass sie auf die Andersartigkeit der Wahrheit hinweisen, eine andere, perspektivische Wahrheit, die jenseits der „Wahrheit an sich“ ist. Letztere ist für Nietzsche ein weiteres Konstrukt und Glaube unter vielen, bei der nur so getan wird, als wäre sie unumstößlich und ewiggültig. Die andersartige Wahrheit ist oberflächlich und verschleiert sich und ist auch nur so zu haben, denn es geht mit Nietzsche nicht länger um ein Dahinter des Schleiers oder um das Überwinden der Oberfläche. Dichotomische Denkstrukturen haben sich eingelogen und diese sind es, die er zu dekonstruieren versucht. Binäre Oppositionspaare wie Natur/Kultur, Mann/Frau als auch Sex und Gender haben keine natürliche Rechtfertigung, sondern sind Konventionen, die durch stetige Wiederholungen Natürlichkeit suggerieren. „PhilosophInnen der Zukunft“ wie beispielsweise Derrida und Butler denken Nietzsches Konzeption des täterInnenlosen Tuns weiter und vor allem mit Butler kann man sagen, dass Geschlechtlichkeit als diskursive Praxis verstanden werden kann und sowohl die Kategorie Sex als auch Gender sozial konstruiert ist.
Abstract (eng)
Friedrich Nietzsche is known as the misogynistic philosopher who tried to overcome women. His most famous aphorism about this topic can be found in Thus spoke Zarathustra where an old woman tells him to not forget the whip if he goes to a woman. It is not sufficient to accept this prejudice of Nietzsche being hostile against women as he is trying to overcome oppositions, which is his self-declared goal. There are several oppositions, which are deeply manifested in our way of thinking such as men/women, nature/culture and sex/gender and as they are permanently repeated they seem to be naturally occurring. His philosophy and especially his writing is overcoming and deconstructing at the same time “truths” which pretend to be “truths itself”. The saying: “Appearances can be deceiving” is for Nietzsche no longer a counterargument against appearances. For him there is only appearance and one shall not try to look beyond the veil as the veil is everything. Appearance and veil in his understanding is connected to women who therefore have an other truth than the “truth itself” which is a metaphysical construct. “The truth itself” as well as apparent certainties such as cause and effect and the superior subject is a construct made by men as well as the ideal of the eternal feminine and Nietzsche shows how women try to fit in this ideal. There is no need to keep up ideals forever and especially thinkers after Nietzsche, one might call them “philosophers of the future”, such as Butler and Derrida are trying to overcome, to deconstruct those ideals.
Keywords (eng)
NietzscheDeconstructionButlerIrigaray
Keywords (deu)
NietzscheDekonstruktionButlerIrigaray
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
95 Seiten
Number of pages
96
Study plan
Masterstudium Philosophie
[UA]
[066]
[941]
Association (deu)
Title (deu)
Das Ideal Frau-Sein
das ,Weib' und Feminine in Nietzsches Werken"
Author
Katharina Huemer
Abstract (deu)
Friedrich Nietzsche gilt gemeinhin als ein misogyner Philosoph, der danach trachtet, die Frauen abzuschaffen beziehungsweise niederzuhalten. Sein berühmtester Aphorismus diesbezüglich ist derjenige aus Also sprach Zarathustra: „Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“ Sein Ziel ist es, Gegensatzpaare zu überwinden, die in der Philosophie sowie in unserem Denken vorherrschend sind. Seine Art zu schreiben, ist performativ: Er schafft zugleich ab, wovon er spricht. In seinen Werken lassen sich zahlreiche Metaphern des Weiblichen, des Mütterlichen, des Schwanger-Gehens finden und die Verwendung dieser Metaphern haben die Gemeinsamkeit, dass sie auf die Andersartigkeit der Wahrheit hinweisen, eine andere, perspektivische Wahrheit, die jenseits der „Wahrheit an sich“ ist. Letztere ist für Nietzsche ein weiteres Konstrukt und Glaube unter vielen, bei der nur so getan wird, als wäre sie unumstößlich und ewiggültig. Die andersartige Wahrheit ist oberflächlich und verschleiert sich und ist auch nur so zu haben, denn es geht mit Nietzsche nicht länger um ein Dahinter des Schleiers oder um das Überwinden der Oberfläche. Dichotomische Denkstrukturen haben sich eingelogen und diese sind es, die er zu dekonstruieren versucht. Binäre Oppositionspaare wie Natur/Kultur, Mann/Frau als auch Sex und Gender haben keine natürliche Rechtfertigung, sondern sind Konventionen, die durch stetige Wiederholungen Natürlichkeit suggerieren. „PhilosophInnen der Zukunft“ wie beispielsweise Derrida und Butler denken Nietzsches Konzeption des täterInnenlosen Tuns weiter und vor allem mit Butler kann man sagen, dass Geschlechtlichkeit als diskursive Praxis verstanden werden kann und sowohl die Kategorie Sex als auch Gender sozial konstruiert ist.
Abstract (eng)
Friedrich Nietzsche is known as the misogynistic philosopher who tried to overcome women. His most famous aphorism about this topic can be found in Thus spoke Zarathustra where an old woman tells him to not forget the whip if he goes to a woman. It is not sufficient to accept this prejudice of Nietzsche being hostile against women as he is trying to overcome oppositions, which is his self-declared goal. There are several oppositions, which are deeply manifested in our way of thinking such as men/women, nature/culture and sex/gender and as they are permanently repeated they seem to be naturally occurring. His philosophy and especially his writing is overcoming and deconstructing at the same time “truths” which pretend to be “truths itself”. The saying: “Appearances can be deceiving” is for Nietzsche no longer a counterargument against appearances. For him there is only appearance and one shall not try to look beyond the veil as the veil is everything. Appearance and veil in his understanding is connected to women who therefore have an other truth than the “truth itself” which is a metaphysical construct. “The truth itself” as well as apparent certainties such as cause and effect and the superior subject is a construct made by men as well as the ideal of the eternal feminine and Nietzsche shows how women try to fit in this ideal. There is no need to keep up ideals forever and especially thinkers after Nietzsche, one might call them “philosophers of the future”, such as Butler and Derrida are trying to overcome, to deconstruct those ideals.
Keywords (eng)
NietzscheDeconstructionButlerIrigaray
Keywords (deu)
NietzscheDekonstruktionButlerIrigaray
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
96
Association (deu)
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