Abstract (deu)
Nach ersten Beobachtungen im 18. Jahrhundert, dass die Erde von einem luftelektrischen Feld umgeben ist, kam es vor allem im 19. Jahrhundert zu einem wahren Aufblühen des Forschungsgebietes der atmosphärischen Elektrizität, nicht zuletzt aufgrund der rasanten Entwicklung geeigneter Messgeräte.
Franz Serafin Exner (1849 – 1926), einer der führenden Forscher der Universität Wien der damaligen Zeit, wurde oftmals auch als „Begründer der modernen luftelektrischen Forschung“ bezeichnet. Er führte zahlreiche Beobachtungen durch und stellte eine wissenschaftlich gut fundierte Theorie über die Ursachen der atmosphärischen Elektrizität auf. Obwohl sich diese letztendlich als unrichtig herausstellte, trug er doch mit seinen Arbeiten über Luftelektrizität entscheidend zur Entwicklung des Forschungsgebietes bei.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Bedeutung seiner Arbeiten für die weitere Forschung aufzuzeigen. Von besonderem Interesse ist auch die von ihm entwickelte Messapparatur - das Exnersche Elektroskop. Um den enormen Fortschritt auf dem Gebiet der Messgerätetechnik darzustellen, beinhaltet die Arbeit auch einen Überblick über die historische Entwicklung elektrostatischer Messgeräte. Zudem wurde eine elektronische Schaltung für eine Feldmühle entwickelt und deren Funktionsprinzip dem Exnerschen Elektroskop gegenübergestellt.
Im praktischen Teil der Arbeit wurden Messungen mit einem historischen und einem modernen elektrischen Gerät durchgeführt. Dabei wurde die elektrische Feldstärke bei Schönwetterbedingungen ermittelt. Die Analyse der Daten zeigt, dass beide Methoden ziemlich genaue Werte liefern, die um (120 ± 30) V/m liegen.