Abstract (deu)
Abstract
Das Konzept des Embodiments verbindet körperliche und kognitive Prozesse und deren gegenseitige Beeinflussung in beide Richtungen. Mentale Simulation ist hier ein wesentlicher Bestandteil. Durch visuelle Stimuli kann der Konsum eines Produkts nachempfunden werden. Dies wird auch im multisensorischen Marketing genutzt. Je nachdem, welche Phase des Konsums dargestellt wird, kann dies zu verschiedenen Reaktionen beim Konsumenten führen und sich darauf auswirken, ob eine Person das Produkt begehrt (desire), da desire mit den sensorischen Attributen des Produkts verknüpft ist. 164 Probanden wurden Fotos von jungen Frauen gezeigt, die ein Essensprodukt konsumieren. Wir verwendeten 2 verschiedene Produkte in jeweils 3 verschiedenen Bedingungen, die sie beurteilen sollten: Situation1 = ohne Verzehr, Situation 2= kurz vor dem Verzehr, Situation 3 = während dem Verzehr. In den Antworten wurde ihr „desire“ gemessen, das Verlangen, das Produkt sofort zu konsumieren und ihre sensorische Simulations-Fähigkeit.(unterteilt in Geschmack, Geruch, Konsistenz, Oberfläche und Temperatur). Wie wollten herausfinden, ob sich die Simulations-Fähigkeit und das Desire in den unterschiedlichen Konsum-Phasen desselben Produktes unterscheiden, um so Rückschlüsse auf einen optimalen Einsatz von visuellen Reizen in der Werbung zu erforschen. Wir nahmen an, dass die Effekte am höchsten sein sollten, wenn das Produkt kurz vor dem Verzehr dargestellt wird. Diese Hypothese konnte vielfach bestätigt werden, scheint jedoch auch Produkt abhängig und von weiteren Parametern beeinflusst zu sein. Daneben wurde festgestellt, dass der Altersanstieg der Personen in signifikant negativem Zusammenhang mit der Simulations-Fähigkeit und dem Desire stehen. Weitere Forschung ist notwendig, die untersucht, wie Desire und multisensorische Simulation im Marketing intensiviert werden können.