Title (deu)
Ausrichtung griechischer Tempel nach dem Mond
Entwicklung und Anwendung eines neuen archäoastronomischen Prüfverfahrens am Beispiel des Artemisions von Magnesia
Author
Sara Wanek
Advisor
Verena Gassner
Assessor
Verena Gassner
Abstract (deu)
Der pseudodipterale Tempel der Artemis Leukophryene in Magnesia am Mäander rückte vor allem durch die Erwähnungen bei Vitruv in das Zentrum des archäologischen Interesses. Als Besonderheiten in der Architektur des Tempels sind die drei Giebelöffnungen zu nennen, welche zu kontroversen Interpretationsansätzen die Funktion betreffend geführt haben. Neben der Epiphanie-Theorie vermutet O. Bingöl, dass die Öffnung in Magnesia nach dem Vollmond des Monats Artemision ausgerichtet wurde, um mit dem einfallenden Licht die Kultstatue im Inneren zu beleuchten.
Diese Hypothese wurde als Grundlage für die Überprüfung der Mondausrichtung des Artemisions genommen. Die Entstehungszeit des Tempels um 220 v. Chr. schließt diese nicht aus, da das vorhandene theoretische Wissen über die Mondbahn und die Mondphasen, aber auch über Geometrie und Vermessungstechnik bereits weit ausgereift war. Aufgrund dieser Tatsache wurde in erster Linie anhand der Daten der Grabung von Humann ein dreidimensionales Tempelmodell erstellt. Dabei zeigte sich, dass eine Sichtlinie zwischen der Öffnung und dem Kultbild im Inneren bestand. Die Größen der möglichen Einfallswinkel konnten zusätzlich bestimmt und mit Hilfe des Programms Stellarium überprüft werden.
Die Betrachtungen haben gezeigt, dass das Licht des Vollmondes sowohl im Frühjahr, also auch im Herbst die Kultstatue im Inneren des Tempels beleuchtet hat. Dieses Phänomen stand mit Sicherheit im Zusammenhang mit der Kultpraxis. Für das Artemision von Magnesia kann daher die Mondausrichtung als Funktion der Giebelöffnung genannt werden. Diese Interpretation kann jedoch nicht ohne weiteres auf alle Fenster in Giebeln übertragen werden.
Abstract (eng)
Since Vitruvius mentioned the temple of Artemis Leukophryene in Magnesia at the Maiandros, archeologists are interested in the building of architect Hermogenes. The temple has three distinctive windows in its gable and the meaning as well as the function of these openings have been discussed controversially. The interpretations range between an improvement of the statics to different cultural functionalities. O. Bingöl assumed that the windows are aligned with the full moon of the month of artemision to illuminate a statue inside the temple. This hypothesis served as a basic concept for the examination of full moon alignments of Greek temples. Using the example of the Artemision in Magnesia, a 3D model was designed. Thereby a line of sights between the opening and the statue was discovered. In addition to this fact, the theoretical knowledge of astronomy was very well developed around 220 BC, which means that the alignment of a building with the full moon could have been possible. The astronomical examination of the temple was carried out with Stellarium, a virtual planetarium program. The testing shows, that the full moon is indeed aligned with the opening. Its light shines through the window at least two times a year, in spring and autumn. This phenomenon is certainly related to the cult. For Magnesia the function of the gable openings can therefore be associated with the moon. This fact cannot be transferred without further ado as an interpretation for all other windows in gables.
Keywords (eng)
Magnesia at the Maiandrosmoonalignmentsarcheoastronomyancient astronomyHermogenes
Keywords (deu)
Magnesia am Mäander, Artemision, Mond, Mondausrichtung, Ausrichtungantike AstronomiePrüfverfahrenHermogenes
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
179 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Number of pages
179
Study plan
Masterstudium Klassische Archäologie
[UA]
[066]
[885]
Association (deu)
Title (deu)
Ausrichtung griechischer Tempel nach dem Mond
Entwicklung und Anwendung eines neuen archäoastronomischen Prüfverfahrens am Beispiel des Artemisions von Magnesia
Author
Sara Wanek
Abstract (deu)
Der pseudodipterale Tempel der Artemis Leukophryene in Magnesia am Mäander rückte vor allem durch die Erwähnungen bei Vitruv in das Zentrum des archäologischen Interesses. Als Besonderheiten in der Architektur des Tempels sind die drei Giebelöffnungen zu nennen, welche zu kontroversen Interpretationsansätzen die Funktion betreffend geführt haben. Neben der Epiphanie-Theorie vermutet O. Bingöl, dass die Öffnung in Magnesia nach dem Vollmond des Monats Artemision ausgerichtet wurde, um mit dem einfallenden Licht die Kultstatue im Inneren zu beleuchten.
Diese Hypothese wurde als Grundlage für die Überprüfung der Mondausrichtung des Artemisions genommen. Die Entstehungszeit des Tempels um 220 v. Chr. schließt diese nicht aus, da das vorhandene theoretische Wissen über die Mondbahn und die Mondphasen, aber auch über Geometrie und Vermessungstechnik bereits weit ausgereift war. Aufgrund dieser Tatsache wurde in erster Linie anhand der Daten der Grabung von Humann ein dreidimensionales Tempelmodell erstellt. Dabei zeigte sich, dass eine Sichtlinie zwischen der Öffnung und dem Kultbild im Inneren bestand. Die Größen der möglichen Einfallswinkel konnten zusätzlich bestimmt und mit Hilfe des Programms Stellarium überprüft werden.
Die Betrachtungen haben gezeigt, dass das Licht des Vollmondes sowohl im Frühjahr, also auch im Herbst die Kultstatue im Inneren des Tempels beleuchtet hat. Dieses Phänomen stand mit Sicherheit im Zusammenhang mit der Kultpraxis. Für das Artemision von Magnesia kann daher die Mondausrichtung als Funktion der Giebelöffnung genannt werden. Diese Interpretation kann jedoch nicht ohne weiteres auf alle Fenster in Giebeln übertragen werden.
Abstract (eng)
Since Vitruvius mentioned the temple of Artemis Leukophryene in Magnesia at the Maiandros, archeologists are interested in the building of architect Hermogenes. The temple has three distinctive windows in its gable and the meaning as well as the function of these openings have been discussed controversially. The interpretations range between an improvement of the statics to different cultural functionalities. O. Bingöl assumed that the windows are aligned with the full moon of the month of artemision to illuminate a statue inside the temple. This hypothesis served as a basic concept for the examination of full moon alignments of Greek temples. Using the example of the Artemision in Magnesia, a 3D model was designed. Thereby a line of sights between the opening and the statue was discovered. In addition to this fact, the theoretical knowledge of astronomy was very well developed around 220 BC, which means that the alignment of a building with the full moon could have been possible. The astronomical examination of the temple was carried out with Stellarium, a virtual planetarium program. The testing shows, that the full moon is indeed aligned with the opening. Its light shines through the window at least two times a year, in spring and autumn. This phenomenon is certainly related to the cult. For Magnesia the function of the gable openings can therefore be associated with the moon. This fact cannot be transferred without further ado as an interpretation for all other windows in gables.
Keywords (eng)
Magnesia at the Maiandrosmoonalignmentsarcheoastronomyancient astronomyHermogenes
Keywords (deu)
Magnesia am Mäander, Artemision, Mond, Mondausrichtung, Ausrichtungantike AstronomiePrüfverfahrenHermogenes
Subject (deu)
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Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
179
Association (deu)
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