Der Zweck dieser Masterarbeit besteht darin, empirische Daten über Gruppenentschei-dungen in Organisationen zu erheben, um aufzuzeigen, wie und warum Entschei-dungsfindungen in Gruppen Teil des Tagesgeschäfts in fast jedem Unternehmen sind. Mit Hilfe einer Desk Research wurden vier Bereiche der Entscheidungsfindung in Gruppen (Entscheidungsaufgabe, Gruppenmerkmale, Entscheidungsprozess, Er-gebnis) identifiziert und umfassend dargestellt. Analog zu diesen Schwerpunkten wur-den entsprechende Fallstudien ausgewählt, um einen Einblick in die Praxis von Grup-penentscheidungen in Organisationen zu bekommen. Aufbauend auf die Ergebnisse der Desk Research und Fallstudien wurde ein Fragebogen für die empirische Feldstudie entwickelt. Es wurden fünfundzwanzig teil-strukturierte Interviews mit Managern aus der oberen Führungsebene von Wiener Un-ternehmen aus verschiedenen Branchen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Entscheidungsfindungen in Gruppen für verschiedenste Aufgaben in unterschiedlichen Gremien erfolgen (investitions- und organisationsbe-zogen, M&A, andere Abteilungen betreffend und abteilungsübergreifende Angelegen-heiten, etc.). Manager versuchen Wissen zu sammeln so wie Know-how und neue Perspektiven der Mitarbeiter/innen zu nutzen, um entsprechende Entscheidungen zu treffen. Bedeutende Vorteile von Gruppenentscheidungen sind eine bessere Ent-scheidungsumsetzung, Engagement und Unterstützung der Gruppenmitglieder und die Qualität der Entscheidungen. Der/Die Gruppenleiter/in hat großen Einfluss darauf, wie Gruppen-Entscheidungsfindungen in Organisationen ablaufen. Er oder sie agiert als Supervisor bei der Entwicklung von Gruppennormen, beim Sammeln von Informationen, in Sit-zungen und bei der Auswahl endgültiger Entscheidungsverfahren, die zum Erreichen von Lösungen führen. Drei bis vierzehn Personen können an der Entscheidungsfin-dung beteiligt sein; in der Regel sind es sechs Gruppenmitglieder. Die treibende Kraft für eine Entscheidungsfindung sind Faktoren wie Kompetenz, Wissen und Erfahrung der Gruppenmitglieder; hierarchische Faktoren können vernachlässigt werden. Für eine adäquate Lösung werden in der Regel drei Alternativen diskutiert. Die Zahl der informellen und formellen Sitzungen variiert zwischen ein bis fünf Sitzungen und ist abhängig von den Faktoren Deadline und Komplexität der Entscheidungsaufgabe. In den meisten Fällen wird versucht, einvernehmliche Lösungen zu finden.

The purpose of this Master thesis is to investigate real life data of group decision-making in organisations in order to get a comprehensive understanding of how and why group decision-making is part of daily business in almost every company. By means of desk research, four major constructs of group decision-making (de-cision task, group characteristics, decision process, outcome) were identified and elab-orately depicted. To this end, relevant case studies concerning the aforementioned as-pects of group decision-making in organisations were selected. Based on the insights gained from the desk research and case studies, the questionnaire for the empirical field study was developed. Twenty five semi-structured interviews were conducted with executives from organisations from various industries in Vienna. The results indicate that group decision-making occurs in different organisations for several decision tasks (investment-, organisational policy-, M&A-, other departmental or cross-departmental decisions, etc.). Managers seek to collect knowledge distributed, exploit know-how and new perspectives of his/her employees and peers in order to make appropriate deci-sions. Decisive benefits of group decisions are better decision implementation, com-mitment and support of group members and decision quality. The group leader has major influence on how group decision-making is per-formed in organisations. He/she is the supervisor in developing group norms, in man-aging information collection, in chairing meetings and in choosing final decision-making procedure how the group arrives at final solutions. Basically, six group mem-bers are involved in final decision-making, ranging from three to fourteen people. The driving force for the distribution of decision power seems to be expertise, knowledge and experience of group members. Hierarchical factors can be neglected. When con-sidering more options for final solutions, the decision-making entity involves three al-ternatives. The number of informal and formal meetings varies between one to five meetings and depends on the factors deadline and complexity of the decision task. In most cases, groups try to come up with total consensus via discussion. Although group members of executive boards have voting rights, this entity follows collective decision-making on the basis of consensus. However in executive boards, voting procedures appear to be more likely than in the case of other decision-making bodies.