Abstract (deu)
Die Rechtsübersetzung gewinnt im Zuge der Globalisierung und der rechtlichen Vernetzung von unterschiedlichen Lebensbereichen immer mehr an Bedeutung. Der Anspruch an Qualität fordert dabei von RechtsübersetzerInnen fundierte Kenntnisse im Bereich des Rechts, der Sprachen, der Rechtsvergleichung als wissenschaftliche Methode, der Terminologiearbeit sowie des Wissens über Kulturspezifik. Diese Arbeit fasst die wichtigsten und wesentlichen Grundlagen der Rechtsübersetzung zusammen und veranschaulicht die Theorie in Form von ausgewählten Beispielen. Die Rechtskreise Argentiniens, Österreichs und Deutschlands – die sprachliche Ausprägung, historische Entwicklung und gegenwärtige Praxis – werden miteinander ob ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede verglichen, wobei der Fokus insbesondere auf dem Rechtsbereich des Ehe- und Familienrechts liegt. In diesem Sinne werden die rechtlichen Inhalte, die formale Gestaltung und die sprachlichen/terminologischen Besonderheiten und Formalitäten von vier Scheidungsurteilen untersucht. Einen wesentlichen Teil der Untersuchung bildet vor allem das neu eingeführte Zivil- und Handelsgesetzbuchs Argentiniens (2015), da im Zuge des Inkrafttretens der Kodifikation auch wichtige Bestimmungen über Eheschließungen und –scheidungen geändert bzw. entfernt wurden. Ein Teil der praktischen Beispiele setzt sich somit auch mit dieser neuen Entwicklung im argentinischen Eherecht auseinander. Ziel der Arbeit soll es sein, die Ähnlichkeiten und vor allem die Unterschiede zwischen den ausgewählten Scheidungsurteilen eindeutig hervorzuheben, und mit Blick auf die Übersetzung dieser Rechtstexte auf die Problemstellen, Besonderheiten und Lösungsmöglichkeiten hinzuweisen.