Abstract (deu)
Die neotropischen Falter der Gattung Heliconius (Lepidoptera, Nymphalidae) sammeln an Blüten Nektar und Pollen. Diese Tagfalter entwickelten eine einzigartige Technik, Pollen aktiv zu sammeln und anschließend essentielle Inhalts- sowie Nährstoffe von den Pollenkörnern zu extrahieren und zu nutzen.
Diese Arbeit untersucht die Labialpalpen von Heliconius melpomene und analysiert, ob es Besonderheiten gibt, die im Zusammenhang mit dieser außergewöhnlichen Form der Nahrungsaufnahme interpretiert werden können. Die Morphologie verschiedener Arten der Gattung Heliconius wurde mit nahverwandten nicht Pollen fressenden Arten aus der Unterfamilie Heliconiinae sowie mit Vertretern anderer Unterfamilien der Nymphalidae verglichen. Die Analysen wurden mit dem Lichtmikroskop als auch mit dem Rasterelektronenmikroskop durchgeführt.
Die Schmetterlinge der Gattung Heliconius zeigen alle eine gleiche Morphologie und Verteilung der Borstensensillen und Setae. Ebenso fehlt das Pit-Organ an der Spitze des 3. Glieds. Die Labialpalpen sind bei allen Pollenfressern zylindrisch und leicht in orbitale Richtung gebogen.
Vom Aufbau der Morphologie sind alle analysierten Labialpalpen der Nymphalidae ähnlich, jedoch konnten bei der Form, der Verteilung und der Längen der Sensillen sowie der Setae Unterschiede zwischen den Arten festgestellt werden.
Durch die besondere Anordnung der Setae bei Heliconius ist es wahrscheinlich, dass sich die Pollenfresser mit den leicht gebogenen, orbital stehenden Setae über die Augen wischen und Pollen oder Schmutzpartikel durch eine Wischbewegung der Labialpalpen entfernen.