You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1328807
Title (eng)
Popular rights in Switzerland in light of the state's obligation to protect human rights
Parallel title (deu)
Volksrechte in der Schweiz angesichts der völkerrechtlichen Verpflichtung, Menschenrechte zu schützen
Author
Muriel-Aimée Trummer
Adviser
Christina Binder
Assessor
Christina Binder
Abstract (deu)
Während den letzten Jahren wurden Volksinitiativen lanciert, welche sowohl innerhalb wie auch ausserhalb der Schweiz harsche Kritik ausgelöst haben, insbesondere von internationalen Überwachungsorganen. Diese haben wiederholt die Befürchtung geäussert, dass solche Initiativen mit den Menschenrechtsverpflichtungen der Schweiz unvereinbar seien. Die Frage stellt sich daher, ob solche Initiativen tatsächlich zu einer Verletzung der völkerrechtlichen Verpflichtungen der Schweiz geführt haben. Die Analyse ergibt, dass sowohl die Initiatoren von Volksinitiativen wie auch der Souverän oftmals ihrer Verpflichtung die Menschenrechte zu beachten nicht nachkommen. Jedoch erlauben die derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen keine Ungültigerklärung dieser Volksinitiativen. Allerdings zeigt die Untersuchung der Praxis sowohl der Bundesversammlung als auch des Bundesgerichts, dass Menschenrechte generell beachtet werden. Deshalb wird die Schlussfolgerung gezogen, dass in der Schweiz ein funktionierendes System vorhanden ist, welches Menschenrechte zu schützen vermag. Aus diesem Grund wird die Schweiz nicht verantwortlich und sie ist demnach völkerrechtlich auch nicht verpflichtet, eine Einschränkung des Initiativrechts vorzunehmen, um den völkerrechtskonformen Zustand wiederherzustellen. Diese Einschätzung könnte sich jedoch mit einer möglichen Annahme der ‘Selbstbestimmungsinitiative’ ändern. Obwohl eine Verletzung völkerrechtlicher Verpflichtungen nicht festzustellen ist, wurden Mängel im Menschenrechtsschutz in Zusammenhang mit Volksinitiativen trotzdem ersichtlich. Werden der ursprüngliche Sinn des Initiativrechts und das politische System, welches sich über Jahrzehnte entwickelt hat, in Betracht gezogen, so wäre eine Einschränkung der Volksinitiative durchaus gerechtfertigt. Dabei würde auch ein ausgewogeneres Gleichgewicht zwischen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechtsschutz wiederhergestellt werden.
Abstract (eng)
Over the last years, popular initiatives have been launched, which were strongly criticised both domestically and particularly by international monitoring bodies. They have repeatedly expressed concerns as such initiatives were seen incompatible with Switzerland’s human rights obligations. Hence, the question arises whether such initiatives indeed have led to a breach of the state’s obligations under international law. The analyses show that both the initiators of such initiatives and the sovereign often disregard their obligation to respect human rights. Yet, according to the current legal framework such initiatives are not declared invalid. However, an examination of the practice of the Federal Assembly and the Federal Supreme Court show the overall willingness to take human rights seriously. Therefore, it is concluded that there is a functioning system in place guaranteeing human rights protection. Thus, Switzerland’s responsibility under international law is not entailed and therefore an obligation to remedy the situation by putting limits on the right of initiative not given. However, a probable adoption of the initiative ‘Swiss Law Instead of Foreign Judges’ may lead to another conclusion. Although a breach of international law has not been established, shortcomings in Switzerland’s human rights performance in connection with popular initiatives have nevertheless become manifest. By recalling the fundamental idea given to the right of initiative and by looking at the political system developed over decades, the introduction of further limits to popular initiatives would be perfectly justified and thereby would restore a better balance between democracy, the rule of law and human rights protection.
Keywords (eng)
Human RightsState ResponsibilityRelationship between International and National LawPopular Initiative (Switzerland)Popular Rights (Switzerland)Constitutional State (Switzerland)Direct Democracy (Switzerland)Rule of LawPacta Sunt Servanda
Keywords (deu)
MenschenrechteStaatenverantwortlichkeitVerhältnis Völkerrecht und Landesrecht, Volksinitiative (Schweiz)Volksrechte (Schweiz)Verfassungsstaat (Schweiz)Direkte Demokratie (Schweiz)RechtsstaatlichkeitPacta Sunt Servanda
Subject (deu)
Subject (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1328807
rdau:P60550 (deu)
VI, 145 Seiten
Number of pages
159
Members (1)
Title (eng)
Popular rights in Switzerland in light of the state's obligation to protect human rights
Parallel title (deu)
Volksrechte in der Schweiz angesichts der völkerrechtlichen Verpflichtung, Menschenrechte zu schützen
Author
Muriel-Aimée Trummer
Abstract (deu)
Während den letzten Jahren wurden Volksinitiativen lanciert, welche sowohl innerhalb wie auch ausserhalb der Schweiz harsche Kritik ausgelöst haben, insbesondere von internationalen Überwachungsorganen. Diese haben wiederholt die Befürchtung geäussert, dass solche Initiativen mit den Menschenrechtsverpflichtungen der Schweiz unvereinbar seien. Die Frage stellt sich daher, ob solche Initiativen tatsächlich zu einer Verletzung der völkerrechtlichen Verpflichtungen der Schweiz geführt haben. Die Analyse ergibt, dass sowohl die Initiatoren von Volksinitiativen wie auch der Souverän oftmals ihrer Verpflichtung die Menschenrechte zu beachten nicht nachkommen. Jedoch erlauben die derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen keine Ungültigerklärung dieser Volksinitiativen. Allerdings zeigt die Untersuchung der Praxis sowohl der Bundesversammlung als auch des Bundesgerichts, dass Menschenrechte generell beachtet werden. Deshalb wird die Schlussfolgerung gezogen, dass in der Schweiz ein funktionierendes System vorhanden ist, welches Menschenrechte zu schützen vermag. Aus diesem Grund wird die Schweiz nicht verantwortlich und sie ist demnach völkerrechtlich auch nicht verpflichtet, eine Einschränkung des Initiativrechts vorzunehmen, um den völkerrechtskonformen Zustand wiederherzustellen. Diese Einschätzung könnte sich jedoch mit einer möglichen Annahme der ‘Selbstbestimmungsinitiative’ ändern. Obwohl eine Verletzung völkerrechtlicher Verpflichtungen nicht festzustellen ist, wurden Mängel im Menschenrechtsschutz in Zusammenhang mit Volksinitiativen trotzdem ersichtlich. Werden der ursprüngliche Sinn des Initiativrechts und das politische System, welches sich über Jahrzehnte entwickelt hat, in Betracht gezogen, so wäre eine Einschränkung der Volksinitiative durchaus gerechtfertigt. Dabei würde auch ein ausgewogeneres Gleichgewicht zwischen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechtsschutz wiederhergestellt werden.
Abstract (eng)
Over the last years, popular initiatives have been launched, which were strongly criticised both domestically and particularly by international monitoring bodies. They have repeatedly expressed concerns as such initiatives were seen incompatible with Switzerland’s human rights obligations. Hence, the question arises whether such initiatives indeed have led to a breach of the state’s obligations under international law. The analyses show that both the initiators of such initiatives and the sovereign often disregard their obligation to respect human rights. Yet, according to the current legal framework such initiatives are not declared invalid. However, an examination of the practice of the Federal Assembly and the Federal Supreme Court show the overall willingness to take human rights seriously. Therefore, it is concluded that there is a functioning system in place guaranteeing human rights protection. Thus, Switzerland’s responsibility under international law is not entailed and therefore an obligation to remedy the situation by putting limits on the right of initiative not given. However, a probable adoption of the initiative ‘Swiss Law Instead of Foreign Judges’ may lead to another conclusion. Although a breach of international law has not been established, shortcomings in Switzerland’s human rights performance in connection with popular initiatives have nevertheless become manifest. By recalling the fundamental idea given to the right of initiative and by looking at the political system developed over decades, the introduction of further limits to popular initiatives would be perfectly justified and thereby would restore a better balance between democracy, the rule of law and human rights protection.
Keywords (eng)
Human RightsState ResponsibilityRelationship between International and National LawPopular Initiative (Switzerland)Popular Rights (Switzerland)Constitutional State (Switzerland)Direct Democracy (Switzerland)Rule of LawPacta Sunt Servanda
Keywords (deu)
MenschenrechteStaatenverantwortlichkeitVerhältnis Völkerrecht und Landesrecht, Volksinitiative (Schweiz)Volksrechte (Schweiz)Verfassungsstaat (Schweiz)Direkte Demokratie (Schweiz)RechtsstaatlichkeitPacta Sunt Servanda
Subject (deu)
Subject (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1328808
Number of pages
159