Abstract (deu)
Einer der Signalwege der Apoptose wird durch die Bcl-2 Proteinfamilie reguliert, zu dieser Familie gehören Bcl-2, Mcl-1, Bcl-xL und Bfl-1 (bzw. A1 in Mäusen). Diese wirken anti-apoptotisch und besitzen dieselben evolutionär konservierten Domänen. An ihrer Rolle im Immunsystem wurde schon ausgiebig geforscht, da die Entwicklung und Aufrechterhaltung der Immunzellen zum großen Teil durch Apoptose garantiert wird. Verschiedene Krebsarten, welche aus Zellen aus dem hämatopoetischen System entstanden sind, exprimieren diese Proteine vermehrt.
Unser Interesse lag darin festzustellen, ob es eine Hierarche zwischen den Proteinen gibt. Dazu haben wir die Auswirkungen der Proteine auf die Entwicklung des Immunsystems bzw. die Resistenz von Immunzellen verglichen, wenn diese im blutbildenden System verstärkt exprimiert werden.
In unseren Experimenten konnten wir keine Veränderung in der Zusammensetzung verschiedener Immunorgane durch Erhöhung der Bcl-xL bzw. Bfl-1 Expression feststellen, sahen jedoch die schon beschriebenen Veränderungen bei Mcl-1 und Bcl-2 Expressionserhöhung. In sogenannten „survival assays“ haben wir den Überlebensvorteil von Thymozyten, Pre-B- und reifen B- und T-Zellen, welche die anti-apoptotischen Proteine erhöht exprimieren, in vitro getestet. Bcl-xL, Mcl-1 und Bcl-2 transgene Zellen zeigten einen Überlebensvorteil. Vav-Bfl-1 Zellen zeigten nur dann einen Schutz, wenn Bcl-2 und Bcl-xL durch bestimmte Inhibitoren gehemmt waren.
Insgesamt weisen unsere Ergebnisse darauf hin, dass Bcl-xL eine sehr wichtige Rolle in der Immunzellentwicklung und –überleben spielt, jedoch möglicherweise eine geringere Rolle als Bcl-2 und Mcl-1. Viele Fragen bleiben trotzdem offen und es wäre weiterhin von Wichtigkeit die Rolle von Bcl-xL und Bfl-1 gegenüber den restlichen Familienmitgliedern zu erforschen.