Title (deu)
Sag mir, warum hängt die Gitarre so weit oben?
eine musik- und techniksoziologische Untersuchung des Gitarrengurtes
Author
Ludger Roman Duffner
Advisor
Alfred Smudits
Assessor
Alfred Smudits
Abstract (deu)
In der vorliegenden musiksoziologischen Untersuchung gehe ich der Frage nach, wie der Gitarrengurt in die Musik- und Inszenierungspraxis eingebettet ist. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass Gegenständen nicht nur an (alltäglichen) Praktiken beteiligt sind, sondern ihre Form und Funktionsweise aus dieser Einbettung hervorgehen und sie durch ihre Beteiligung die Praxis beeinflussen und mitgestalten. Anhand einer Kombination aus Ethnografie, Artefaktanalyse und Betrachtungsstrategien der Akteur-Netzwerk-Theorie werden verschiedene Praxisformen, Erfahrungen, Probleme und Lösungsansätze aus visuellen Materialien (Fotografien, Gemälde, Videoclips) und unterschiedlichsten schriftlichen Dokumenten (Forenbeiträge, Gitarrenschulen, Patente usw.) herausgearbeitet.
Anhand der Analyse kann aufgezeigt werden, wie der Gitarrengurt an der Musik- und Inszenierungspraxis beteiligt ist, bestimmte Gebrauchsformen prägt und gleichzeitig durch verschiedene Erfahrungen und Bedürfnisse erst in den Handlungszusammenhang integriert, aber auch gestaltet und modifiziert wird. Durch die detaillierte Betrachtung wird sichtbar, dass der Träger wesentlich an der Musik- und Inszenierungsform in der Popularmusik und damit am Erscheinungsbild der (Rock)GitarristIn, beteiligt ist. Die der E-Gitarre zugeschriebenen Attribute von Freiheit und Individualität werden erst durch die Unterstützung und Entlastung des Gitarrengurtes, der komplexe bzw. komplizierte Spieltechniken im Stehen oder Gehen ermöglicht, gewährleistet. Hinzu kommt, dass sowohl die Wahl für einen bestimmten Träger als auch die Art und Weise wie der Gurt verwendet wird, auf Erfahrungen und Wissensbestände verweisen, die die MusikerIn inkorporiert bzw. sich angeeignet hat und in der Praxis gekonnt und routinisiert zur Aufführung bringt. Ähnlichkeiten im Gebrauch, wie die Bevorzugung von Leder- oder Stoffgurten, das Tragen auf der rechten oder linken Schulter, die Befestigung des Instrumentes in einer hohen oder tiefen Spielposition, der Einsatz von Do-It-Yourself-Lösungen usw., lassen sich bestimmten Praktiken des Musizierens und Inszenierens und in weiterer Folge bestimmten Gruppierungen, Musikgenres oder auch Zeitabschnitten zuordnen. Damit zeichnen sich über den Gitarrengurt, seinen Gebrauch und seine Modifikationen, nicht nur Tradierungen, Konventionen oder Werthaltungen ab, sondern es wird auch ein Ordnungsprinzip ersichtlich, dass kulturell strukturierend wirkt.
Keywords (deu)
MusiksoziologieTechniksoziologieAkteur-Netzwerk-TheoriePraxeologieGitarrengurt
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
121 Seiten : Illustrationen
Number of pages
121
Study plan
Masterstudium Soziologie
[UA]
[066]
[905]
Association (deu)
Title (deu)
Sag mir, warum hängt die Gitarre so weit oben?
eine musik- und techniksoziologische Untersuchung des Gitarrengurtes
Author
Ludger Roman Duffner
Abstract (deu)
In der vorliegenden musiksoziologischen Untersuchung gehe ich der Frage nach, wie der Gitarrengurt in die Musik- und Inszenierungspraxis eingebettet ist. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass Gegenständen nicht nur an (alltäglichen) Praktiken beteiligt sind, sondern ihre Form und Funktionsweise aus dieser Einbettung hervorgehen und sie durch ihre Beteiligung die Praxis beeinflussen und mitgestalten. Anhand einer Kombination aus Ethnografie, Artefaktanalyse und Betrachtungsstrategien der Akteur-Netzwerk-Theorie werden verschiedene Praxisformen, Erfahrungen, Probleme und Lösungsansätze aus visuellen Materialien (Fotografien, Gemälde, Videoclips) und unterschiedlichsten schriftlichen Dokumenten (Forenbeiträge, Gitarrenschulen, Patente usw.) herausgearbeitet.
Anhand der Analyse kann aufgezeigt werden, wie der Gitarrengurt an der Musik- und Inszenierungspraxis beteiligt ist, bestimmte Gebrauchsformen prägt und gleichzeitig durch verschiedene Erfahrungen und Bedürfnisse erst in den Handlungszusammenhang integriert, aber auch gestaltet und modifiziert wird. Durch die detaillierte Betrachtung wird sichtbar, dass der Träger wesentlich an der Musik- und Inszenierungsform in der Popularmusik und damit am Erscheinungsbild der (Rock)GitarristIn, beteiligt ist. Die der E-Gitarre zugeschriebenen Attribute von Freiheit und Individualität werden erst durch die Unterstützung und Entlastung des Gitarrengurtes, der komplexe bzw. komplizierte Spieltechniken im Stehen oder Gehen ermöglicht, gewährleistet. Hinzu kommt, dass sowohl die Wahl für einen bestimmten Träger als auch die Art und Weise wie der Gurt verwendet wird, auf Erfahrungen und Wissensbestände verweisen, die die MusikerIn inkorporiert bzw. sich angeeignet hat und in der Praxis gekonnt und routinisiert zur Aufführung bringt. Ähnlichkeiten im Gebrauch, wie die Bevorzugung von Leder- oder Stoffgurten, das Tragen auf der rechten oder linken Schulter, die Befestigung des Instrumentes in einer hohen oder tiefen Spielposition, der Einsatz von Do-It-Yourself-Lösungen usw., lassen sich bestimmten Praktiken des Musizierens und Inszenierens und in weiterer Folge bestimmten Gruppierungen, Musikgenres oder auch Zeitabschnitten zuordnen. Damit zeichnen sich über den Gitarrengurt, seinen Gebrauch und seine Modifikationen, nicht nur Tradierungen, Konventionen oder Werthaltungen ab, sondern es wird auch ein Ordnungsprinzip ersichtlich, dass kulturell strukturierend wirkt.
Keywords (deu)
MusiksoziologieTechniksoziologieAkteur-Netzwerk-TheoriePraxeologieGitarrengurt
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
121
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