Abstract (deu)
Diese Arbeit gibt einen Einblick in die Geschichte am Institut für Völkerkunde an der Universität Wien. Dazu wurde die Nationale (heutiges: Studienbuchblatt) zwischen 1937 und 1945 an der philosophischen Fakultät recherchiert und ausgewertet. Dabei wird die soziale Zusammensetzung sowie die Studienverläufe der Studierenden dieser Fachrichtung herausgearbeitet.
Methodisch wurde dabei auf die Prosopographie und den Kollektiv-biografischen Ansatz zurückgegriffen, um dadurch einerseits eine umfassende Personenliste der "`Studierenden der Völkerkunde"' zu erhalten und andererseits eine ausgeglichene Darstellung zwischen der Gesamtheit der Studierenden und den Einzelschicksalen zu ermöglichen.
Den Rahmen dieser Arbeit bildet ein Abriss über die allgemeinen
Studienbedingungen an der Universität Wien bzw die Veränderungen für die Studierenden nach dem "`Anschluß"'.
Dabei konnte nicht nur erstmalig die Gesamtzahl von 347 Studierenden zwischen 1937 und 1945 herausgearbeitet werden, sondern auch
die Gesamtheit der Studierenden durch vergleichbare Angaben aus den Nationalen wie dem Geburtsjahrgang, dem Geburtsort, dem Religionsbekenntnis und der sozialen Herkunft über den angeführten Zeitraum analysiert werden.
Des Weiteren werden die Studierendenzahlen mit jenen an der philosophischen Fakultät verglichen und dadurch in einen größeren Kontext eingebettet.
Ein tiefergreifender Blick auf die 49 Absolvent/innen im Hauptfach Völkerkunde konnte durch die Aufarbeitung der Einzelbiographien erreicht werden. Dadurch wurden die Kollektive aufgrund verschiedener Blickwinkel wie politisch bzw rassischer Einstellung oder der weiteren Karriere näher beleuchtet. Außerdem ist es gelungen einen Vergleich mit ausgewählten Völkerkunde Instituten im "`Altreich"' aufzuzeigen. Dabei konnte das Wiener Institut nicht nur als das mit den meisten Abschlüssen im Hauptfach sondern auch mit den höchsten Studierendenzahlen dargestellt werden. Im Weiteren konnten interessante Vernetzungen und berufliche Verbindungen zwischen Völkerkunde Studierenden über ihre Studienzeit hinaus nachgezeichnet werden.