Abstract (deu)
Telechelische Sternpolymere (TSPs), bestehend aus $f$ amphiphilen Diblock-Kopolymeren verankert an einem zentralen Punkt, stellen eine Klasse von leicht manipulierbaren Nanopartikeln mit der Fähigkeit zur spontanen Selbstorganisation zu weichen Kolloiden mit attraktiven Aggregationszentren an ihrer Peripherie dar. In dieser Arbeit wurde die Anzahl und Größe besagter Aggregationszentren, die Form, sowie die Resistenz gegen Orientierung in einer Strömung unter homogener Scherung untersucht. Hierfür wurde ein hybrider Algorithmus verwendet, welcher aus einer Kombination von Molekulardynamik zur Simulation der Monomere und der mesoskopischen Technik "Multiparticle Collision Dynamics" zur Simulation der Fluidteilchen bestand. Es wurden telechelische Sternpolymere der Funktionalitäten $f = \lbrace 6, 9, 15\rbrace$, sowie mit einem Anteil an solvophoben Monomeren von $\alpha = 0.3$ und $\alpha = 0.5$ betrachtet. Die Kopplungskonstante $\lambda$, welche die Attraktivität zwischen solvophoben Teilchen bestimmt, wurde dabei zwischen $\lambda = 0.5$ und $\lambda = 1.15$ variiert. Es zeigte sich hierbei, dass Scherung Clusterbildung für jene Sternpolymere verstärkt, die in Gleichgewichtssituationen wenig attraktive Aggregationsszentren aufweisen. Dies lässt sich auf deren Ausrichtung im Strömungsprofil der Flüssigkeit zurückführen. Für telechelische Sternpolymere mit hoher Amphiphilizität und Anziehung zwischen deren solvophoben Anteilen konnten wir allerdings eine nicht-monotone Abhängigkeit der Anzahl und Größe der solvophoben Cluster von der Schergeschwindigkeit feststellen. Des weiteren wurden Form und Orientierung der telechelischen Sterne mit jenen von athermalen Sternen verglichen und eine stärkere Resistenz gegen Ausrichtung in der Strömung beobachtet. Zum Schluss wird eine Erklärung für die dynamische Reorganisation der solvophoben Aggregate unter dem Einfluss von Scherspannung angeboten und Annahmen zu deren Implikationen für rheologische Eigenschaften getätigt.