Abstract (deu)
Die Zierliche Federnelke (Dianthus plumarius subsp. blandus) ist eine auffällig blühende Pflanze der montanen Ruhschutt- und Pionierrasenstandorte über Dolomitgestein in den nördlichen Kalkalpen. Ihr Areal erstreckt sich zwischen Dachsteinmassiv und Ennstaler Alpen. Um über die Bestände, ihre weitere Entwicklung und über eine mögliche Gefährdung der Zierlichen Federnelke im Nationalpark Gesäuse Aussagen treffen zu können, wurden 2014 und 2015 Untersuchungen durchgeführt. Es wurden die bekannten Fundpunkte aufgesucht und ausgehend davon die Areale der Populationen und Teilpopulationen erhoben. Auch wurden acht Dauerbeobachtungsflächen eingerichtet, um die dort vorhandenen Nelkenpflanzen gezielt über längere Zeiträume beobachten und ihre Populations-dynamik erfassen zu können. Mit 53 Vegetationsaufnahmen nach Braun-Blanquet und deren synökologischer Auswertung wurde der Vegetationsanschluss der Zierlichen Federnelke analysiert. Die mit der Federnelke assozierten Arten verweisen vor allem auf folgende Vegetationsklassen: Thlaspietea rotundifolii, Asplenietea trichomanis und Seslerietea coerulae. Zur Beurteilung der Keim- und Etablierungsraten wurden Samen entnommen und sowohl vor Ort als auch im Botanischen Garten in Wien (HBV) ausgesät. Im Gesäuse war der Keim- und Etablierungserfolg im Gegensatz zum Botanischen Garten sehr gering. Trotzdem finden sich Jungpflanzen auf offenem, sonnigem und gut wasserversorgtem Ruhschutt mit hohem Feinanteil. Mit dieser Arbeit werden grundlegende Erhebungen und Analysen für spätere Untersuchungen zur Meta-Populationsdynamik geleistet. Gegenwärtig scheint der Bestand als Ganzes nicht gefährdet, sehr wohl aber kleine und isolierte Populationen, wie z. B. in Gofergraben und Hinterwinkel.