Abstract (deu)
Krisen weisen ein hohes Risikopotenzial auf und können die Reputation eines Unternehmens negativ (wie auch positiv) beeinflussen. Die strategische Krisenkommunikation spielt daher eine zentrale Rolle für den Erhalt und/oder Aufbau von Reputation eines Unternehmens in einer Krisensituation. Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht die Bedeutung von Unternehmenskrisen und der strategischen Krisenkommunikation für die Bewertung der Reputation von Unternehmen. Den inhaltlichen Bezugsrahmen liefert die Situational Crisis Communication Theory (SCCT) nach Coombs, die einen Zusammenhang zwischen Krisenkommunikation und Reputation beschreibt. Im Besonderen werden dabei die Identifikation mit dem Unternehmen und die nationale Identität als relevante Faktoren berücksichtigt. Hierzu wurde eine Online-Befragung durchgeführt, in der die Krisenkommunikation der Deutschen Lufthansa AG im Zusammenhang mit dem Absturz der Germanwings-Maschine am 24. März 2015 als Fallbeispiel diente. Es wurde erhoben, wie die Krisenkommunikation von Lufthansa wahrgenommen wurde und wie die Teilnehmer der Befragung die Reputation von Lufthansa einschätzen. In diesem Zusammenhang wurde auch der Einfluss der Identifikation mit dem Unternehmen und der nationalen Identität untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Krisenkommunikation in hohem Maße mit der Reputation korreliert. Auch konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen Identifikation und Reputation nachgewiesen werden. Die Ausprägung der nationalen Identität hat hingegen keinen Einfluss auf die Bewertung der Reputation der Deutschen Lufthansa AG. Dennoch bekräftigen die Ergebnisse der Arbeit den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand der Krisenkommunikationsforschung.